Mit Karate und Kampfsport gegen das Altern
Karate-Training für die körperliche und geistige Gesundheit von Senioren

Karate und Kampfsport-Training im Allgemeinen eignen sich auch für Senioren.
Foto: KIM JAE-HWAN/AFP/Getty Images
Die Lebenserwartung in Deutschland ist hoch. Noch mehr als ein langes Leben wünscht man sich aber, auch die Senioren-Lebensjahre in guter Gesundheit zu verbringen. Ab dem frühen Erwachsenenalter verringert sich allerdings die motorische Leistungsfähigkeit kontinuierlich. Es kommt allmählich zu einem Verlust an Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Im späten Erwachsenenalter macht sich zudem ein Nachlassen der kognitiven (geistigen) Leistungsfähigkeit bemerkbar. Sportliche Aktivität kann neben dem positiven Einfluss auf die körperliche Fitness auch zur Erhaltung dieser Fähigkeiten beitragen. Neuere wissenschaftliche Studien legen sogar den Schluss nahe, dass ein synchrones motorisches und kognitives Training, wie beim Kampfsport inklusive Karate, besonders hilfreich zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit ist.
Karate-Training bietet in besonderem Maße eine gleichzeitige motorische und kognitive Beanspruchung des Körpers. Karate-Do ist ein Kampfsport sowie eine Methode der Selbstverteidigung. Es trägt aber auch zur Stimulation der inneren Organe bei, verbessert Kreislauf, Atmung und Verdauung und fördert insgesamt die Gesunderhaltung und Beweglichkeit. Darüber hinaus ist Karate-Do eine Schule der Geistesbildung, die einen bis ins hohe Alter begleiten kann. Als ganzheitliche Bewegungsform fördert ein Karate-Training somit konditionelle, koordinative und kognitive Fähigkeiten. Das Erlernen neuer, unbekannter Bewegungsabläufe stellt für Senioren eine große Herausforderung dar und führt dabei gleichzeitig zu physischem und psychischem Wohlbefinden und zu Entspannung.
Dass Karate im hohen Erwachsenenalter körperlich fit hält und gleichzeitig ein optimales Gehirnjogging für Senioren ist, belegt jetzt eine Untersuchung der Universität Regensburg in Kooperation mit dem Bayerischen Karatebund und einem Regensburger Facharzt für Allgemeinmedizin.
Karate kann auch glücklicher machen
Karate kann auch glücklicher machen
„Es ging dabei darum, die Effekte eines Karate-Trainings gezielt mit den Einflüssen eines ‚rein’ kognitiven bzw. ‚rein’ motorischen Trainings zu vergleichen”, erläuterte Prof. Dr. Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft. Die Ergebnisse der Studie wurden im November während einer Pressekonferenz an der Universität Regensburg vorgestellt, an der neben den Projektverantwortlichen auch Bayerns Sozialstaatssekretär Markus Sackmann teilnahm: „Die heutige Generation der Senioren ist so fit wie keine vor ihr”, sagte er. „Heute gehören ältere Menschen noch lange nicht zum ‚alten Eisen’, sondern wollen möglichst lange mobil sein und bleiben. Dass Sport nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist ein echter Jungbrunnen ist, zeigt die Studie der Universität Regensburg eindrucksvoll. Ich hoffe, dass sich viele Seniorinnen und Senioren diesen wissenschaftlichen Beleg zu Herzen nehmen, um durch eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung bis ins hohe Alter vital zu bleiben!”
Nach Ansicht der Regensburger Forscherinnen und Forscher ist dieser doppelte Gesundheitseffekt auf den Umstand zurückzuführen, dass im Zusammenhang mit dem Karate-Training komplizierte Bewegungsabläufe im Gedächtnis behalten werden müssen. Zudem wies das Forscherteam nach, dass Karate-Seniorinnen und -Senioren am Ende des Experiments weitaus weniger depressive Stimmungen zeigten; somit glücklicher waren als zuvor. (idw/mcd)
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