Herzfrequenzvarianz
Wenn das Herz pocht wie ein Specht
Ein variabler Herzschlag ist ein Anzeichen für gute Gesundheit. Das erkannte der chinesische Arzt Wang Shu-He schon im 3. Jahrhundert.
Heute gilt die Herzfrequenzvariabilität (HRV) als vielversprechender Ansatz für Früherkennung sowie unterstützende Behandlung; der Zusammenhang von Herzfrequenzvariabilität mit erhöhter Sterblichkeit nach Herzinfarkt, plötzlichem Herztod ebenso wie mit Bluthochdruck und Diabetes ist bereits nachgewiesen.
Moderne Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass unser autonomes Nervensystem ein entscheidender Faktor dabei ist, wie unser Körper mit Stresssituationen umgehen kann und wie viel Schaden er dabei nimmt. An der Universität Stanford in Kalifornien nahmen Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sechs Wochen lang an einem HRV-Biofeedback- Training teil. Während des Trainings konnten die Patienten ihre eigene Herzfrequenz selbst hören oder auf einem Monitor sehen und versuchten so, die Herzfrequenz mit ihrer Atemfrequenz in Einklang zu bringen. Von den Patienten berichtete ein Fünft el nach dem Training von weniger Stress, bei einem Dritt el verbesserte sich auch die depressive Symptomatik und bei 14 Prozent besserten sich die körperlichen Symptome der Herzinsuffizienz wie Atemnot, Ödeme und Müdigkeit, während sich diese Symptome bei der anderen Kontrollgruppe über diesen Zeitraum verschlechterten.
In den USA wurden Tausende von Angestellten im HRV-Biofeedback geschult. Die Mitarbeiter verloren in diesen vier Wochen an Gewicht und ihr Blutdruck sank. Auch zeigten die Nachuntersuchungen, dass die körperlichen Verspannungen sich besserten, das Herzklopfen verringerte sich und die Angestellten berichteten über weniger Erschöpfung und Schlaflosigkeit, aber vor allem nahm bei ihnen der Ärger, die Wut und die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ab und ihre gefühlte Leistungsfähigkeit stieg.
Unter den heutigen Therapien finden sich auch weiterhin die Atemübungen, auf die zur Blütezeit Chinas sehr viel Wert gesetzt wurde.
Damals war es für jeden, der sein Metier ernst nahm, eine Pflicht, vor einer neuen Aufgabe seinen Atem zu regulieren. Heute wird die Atemschulung neben dem Biofeedback und der Psychotherapie verstärkt zur Verbesserung der HRV eingesetzt.
Es ist aber auch bekannt, dass die HRV stark von der inneren Entspannung abhängt, sodass auch Entspannungsübungen, Meditation und Besinnung die HRV verbessern.
Bereits im alten China war es eine Weisheit, seine Ressourcen durch tiefes Durchatmen und Regulieren des Atems vor jeder neuen Tätigkeit und durch die Kraft aus der Entspannung zu erweitern.
Das hat schon Manchem geholfen, wenn er zur Bewältigung einer Aufgabe besondere Kraft benötigte, frei von störenden Gedanken und dem Gefühl, dass man sich doch gerade am liebsten ganz woanders befände.
Die HRV-Therapie ist stellt eine empfehlenswerte Ergänzungstherapie dar, wobei auf Langzeitergebnisse weiterhin gewartet werden muss.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 02/08
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