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Gefahr von Resistenzen

Antibiotika in Getreide nachgewiesen

Medikamente gelangten über Gülledüngung ins Getreide

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Antibiotika aus der Tierhaltung können durch die Gülleausbringung auf den Feldern auch von Pflanzen aufgenommen werden und so in die menschliche Nahrung gelangen. Das geht aus einer Studie der Universität Paderborn im Auftrag des Düsseldorfer Verbraucherschutzministeriums hervor. Dabei bestehe die Gefahr, dass Krankheitserreger im menschlichen Körper nach der Aufnahme geringer Antibiotikadosen gegen die Medikamente resistent würden, warnte Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn am Freitag.
Antibiotika könnten so auch in die Nahrungskette gelangen
Bei der Studie waren Schweine kontrolliert mit Antibiotika gefüttert und dann die Schweine-Gülle auf Versuchsparzellen ausgebracht worden. Dort wurde Feldsalat und Winterweizen angebaut. Die Untersuchungen ergaben dann, dass beide Pflanzen die Antibiotika aus dem Boden aufgenommen hatten. Sogar im reifen Korn des Winterweizens wurde das Medikament Chlortetracyclin gefunden. Die Belastung lag nach Angaben des Ministeriums zwischen 35 und 69 Mikrogramm je Kilogramm Frischgewicht. Bislang gibt es für Getreide keine Höchstwerte. Für Fleisch gilt ein Höchstwert von 100 Mikrogramm Chlortetracyclin je Kilogramm.
Gefahr von Antibiotika-Resistenzen
«Wir haben erstmals den Beweis geführt, dass Antibiotika nicht nur ins Wasser – und damit auch ins Trinkwasser – und in den Boden gelangen, sondern auch von Pflanzen aufgenommen werden. So können sie auch in unsere Nahrungskette gelangen», sagte die Ministerin. Gerade geringe Antibiotikadosen seien gefährlich, weil die Krankheitserreger nicht abgetötet würden, sondern eine Unempfindlichkeit gegen diese Medikamente entwickeln könnten. Die Ministerin verlangte deshalb, den Arzneimitteleinsatz bei Nutztieren weiter zu reduzieren. (sfr/AP)

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