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Digitale Technik zu teuer?

Bahn: Digitalisierung von Zugstrecken aus Kostengründen stoppen?

Interne Pläne sind durchgesickert: Alte und marode Stellwerke der Bahn sollen nicht mehr zwingend durch digitale ersetzt werden. Möglich sei auch herkömmliche elektronische Technik.

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Bahntechnik muss perfekt gesteuert werden, damit es keine Unfälle gibt. Foto: CJKPhoto/iStock

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Die Deutsche Bahn erwägt einem Bericht zufolge, aus Kostengründen die Digitalisierung von Stellwerkstechnik und Schieneninfrastruktur zu stoppen.
Der SWR zitierte am Freitagmorgen aus internen Plänen, die noch vom Aufsichtsrat der Bahn diskutiert und beschlossen werden müssen.
Demnach sollen alte und marode Stellwerke nicht wie bisher geplant durch neue digitale Stellwerke ersetzt werden, sondern durch herkömmliche elektronische Technik.

Digitale Stellwerkstechnik zu teuer

Den Papieren zufolge wird außerdem diskutiert, das neue digitale europäische Zugsicherungssystem stark zu reduzieren.
Eigentlich sollen die Digitalisierungspläne sicherstellen, dass mehr Zugverkehr möglich ist und die Bahn soll dadurch auch pünktlicher werden.
Parallel gibt es bei der Bahn derzeit aber umfassende weitere Sanierungen und dem SWR zufolge will die Bahn offenbar weniger Geld in die Digitalisierung stecken, um so mehr Finanzmittel für die Sanierung der Haupttrassen zu haben.
Die für die Modernisierung der Infrastruktur zuständige Bahngesellschaft InfraGo habe „festgestellt, dass die digitale Stellwerkstechnik zu teuer sein könnte und der Ausbau zu viel Personal binden würde“, zitierte der Sender einen Bahn-Insider.

„Alarmierende“ Pläne

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) erklärte gegenüber dem SWR zu den Plänen.
„Dies sendet ein falsches Signal hinsichtlich der Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Schienennetzes in Deutschland.” Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnete die Pläne als „alarmierend“.
Die Deutsche Bahn äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht. (afp/red)

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