Logo Epoch Times

Berlin verbietet deutscher Lasertechnik-Firma Exporte nach China

Die deutsche Regierung verbietet einem Lasertechnikspezialisten die Lieferung von Hardware nach China. Dies geschehe selten, sagen Insider und spekulieren über die Gründe. Mynaric bricht alle Geschäftskontakte nach China ab und will sich nun in den USA etablieren.

top-article-image

Satelliten-Kommunikation im Weltall.

Foto: bluebay2014/iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 3 Min.

Das Unternehmen Mynaric, Spezialist für Satellitenkommunikation über Laserstrahlen, wurde von der deutschen Regierung aufgefordert, keine Hardware nach China zu liefern. Die Firma brach alle Geschäfte mit China ab.
Das bayerische Unternehmen mit Sitz in Gilching teilte am 31. Juli mit, es habe eine Benachrichtigung erhalten, „die es Mynaric eindeutig verbietet, Hardware für Laserkommunikation nach China zu liefern“. Den chinesischen Kunden hat Mynaric nicht namentlich erwähnen wollen.

Bundesregierung bestätigt das Verbot nicht

Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums gab auf Anfrage von „AP“, keinen Kommentar zu der Nachricht an Mynaric ab. Korbinian Wagner sagte, „die Regierung bestätige, dementiere oder kommentiere einzelne Fälle in der Regel nicht“.
Mynaric stellt in einem Statement klar, dass es „bisher keine Laserkommunikations-Hardware nach China geliefert hat“. Von den noch nicht abgeschlossenen Transaktionen mit Kunden in China trenne man sich.
„Wir haben immer damit gerechnet, dass die Laserkommunikation schließlich als eine der Schlüsseltechnologien zur Untermauerung strategischer nationaler Interessen anerkannt werden wird“, schrieb Geschäftsführer Bulent Altan in dem Statement des Unternehmens. Beweise dafür sehe er dafür in dem Verbot der deutschen Regierung.
„Laserkommunikationsprodukte werden in den kritischsten Kommunikationsketten von Infrastrukturprojekten, welche von nationalem Interesse sind, eine Schlüsselrolle spielen“, so Altan.

Was kann die Laserkommunikation und warum spielt sie eine so große Rolle?

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat zusammen mit der Firma Tesat Spacecom erstmals ein System entwickelt, das die Übertragung von großen Datenmengen per Laser auf Kleinstsatelliten ermöglicht.
Die Übertragung von Daten per Lasersignal ermöglicht sehr hohe Datenraten und gilt als „kabellose Glasfaserverbindung“, steht auf der Webseite des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.
Es geht also um Daten und Informationen, genau genommen um die noch schnellere Übertragung von Daten und Informationen. Diese Technologie kann in vielerlei Hinsicht entscheidend sein, sei es in der Geopolitik, in der Unterstützung von Regierungen oder im Wetterdienst, um Naturkatastrophen vorherzusagen.

Mynaric will sich auf dem US-Markt etablieren

Das Statement von Mynaric deutet an, dass sich das Unternehmen nun auf dem Markt der Vereinigten Staaten etablieren will, weil sich dort im Moment viele staatliche Möglichkeiten auftun. Der US-Markt gewinne „derzeit erheblich an Dynamik“, was auch damit zusammenhängt, dass die US-Regierung derzeit Vorschläge für ihr Kommunikationsnetz in der Weltraumentwicklungsbehörde prüft.
Über die Gründe des Verbots der deutschen Regierung kann man aber nur spekulieren.
„Welt“-Wirtschaftsredakteur Gerhard Hegmann schreibt, Insider gingen davon aus, dass Berlin den USA „einen Dienst“ erweise. „Womöglich haben die USA auch Druck ausgeübt, damit die sicherheitskritische Technologie nicht Peking in die Hände falle, lautet eine weitere Spekulation.“
Mynaric sagte, dass das Unternehmen „bei zahlreichen internationalen Akteuren auf großes Interesse gestoßen ist“.
Die zunehmende Feindseligkeit zwischen den Vereinigten Staaten und China bringt Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt ins Wanken. Ursache ist die Rolle von Chinas Staatskonzern Huawei in 5G-Telekommunikationsnetzen.

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.