Wachstumsprognose
Bundesregierung: Abwärtstrend der deutschen Wirtschaft setzt sich fort
Nicht nur führende Wirtschaftsinstitute warnen vor einem schleichenden Niedergang der deutschen Wirtschaft. Nun erwartet auch die Bundesregierung eine Fortsetzung der Rezession.

Wirtschaftsminister Habeck wird die Wachstumsprognose der Regierung vorstellen.
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Die Bundesregierung hat ihre Konjunkturerwartungen für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigiert und rechnet entgegen den ursprünglichen Annahmen nun mit einer Fortsetzung der Rezession.
Das zeigt laut der „Süddeutschen Zeitung“ die neue Wachstumsprognose der Regierung, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am kommenden Mittwoch in Berlin offiziell vorstellen wird. Demnach geht der Minister davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr preisbereinigt um 0,2 Prozent schrumpfen wird. Noch vor wenigen Monaten hatte er für 2024 statt eines Rückgangs einen Zuwachs um 0,3 Prozent vorhergesagt. Statt Fahrt aufzunehmen, ist die Wirtschaft jedoch weiterhin von allgemeiner Kaufzurückhaltung geprägt.
Auch die Ampel-Koalition wird die Folgen der Flaute zu spüren bekommen: Ihre Haushaltsplanung für 2025 dürfte nun noch einmal schwieriger werden als bisher. „Es besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf, sagte Habeck der SZ. “Ein erster, notwendiger Schritt ist die Wachstumsinitiative dieser Bundesregierung”.
Abwärtstrend der deutschen Wirtschaft
Bereits in der vergangenen Woche haben Prognosen führender Wirtschaftsinstitute einen Abwärtstrend der deutschen Wirtschaft aufgezeigt. Für das Jahr 2024 prognostizieren sie in ihrer sogenannten Gemeinschaftsdiagnose einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,1 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft trete seit mehr als zwei Jahren auf der Stelle. Für das kommende Jahr rechnen die an der Diagnose beteiligten Institute mit einer langsamen Erholung, mit Zuwächsen von 0,8 Prozent für das Jahr 2025 und 1,3 Prozent für 2026.
Frühere Schwächephasen der deutschen Wirtschaft hatten meist damit geendet, dass irgendwann die Auslandsnachfrage anzog. Für den früheren Exportweltmeister Deutschland spielte Verkauf von Waren im Ausland schon immer eine wichtige Rolle. Steigende Exporte führten dann über höhere Investitionen, Gewinne und Löhne auch zu steigenden Einkommen im Inland.
Der globale Handel erlebt derzeit eine Stagnation, teilweise bedingt durch einen weltweit zunehmenden Protektionismus. Ebenso trägt das strategische Abkoppeln von China in Bezug auf wichtige Güter dazu bei. Zudem verzeichnen die Hauptwirtschaftspartner Deutschlands innerhalb der Eurozone nur schwaches Wachstum. (dts/red)
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