Ein endloser Kita-Strei(t)k? Schlichterspruch enttäuscht Verdi-Mitglieder

Symbolfoto. (Kita-Spielplatz in Berlin)
Foto: Adam Berry/Getty Images
„Wie kann man solch ein Angebot machen? Es sollte doch eigentlich um eine absolute Aufwertung gehen! Das ist für meine Kolleginnen und Kollegen, die monatelang streiken ein Schlag ins Gesicht. Das wird Verdi Mitglieder kosten!“
So Christin D. Meinung nach dem Schlichterspruch vom 24. Juni, der nicht die erhoffte Lösung für all die ErzieherInnen bringt. Der zuvor in dreiwöchigen Vermittlungsgesprächen erarbeitete Schlichtungsvorschlag fand nicht die nötige Unterstützung der „Streikdelegiertenkonferenz“ der Gewerkschaft Verdi.
Nun sind erst einmal die Mitglieder selbst gefragt, wie es überhaupt weitergehen soll. In einer vierwöchigen Mitgliederbebefragung kann dann frühestens Ende Juli entschieden werden, ob das nach mehrwöchigem Arbeitskampf eingeleitete Schlichtungsverfahren tatsächlich zu einer Lösung des Tarifstreits führen wird.
Die dort vertretenen Streikteilnehmer erwägen eine offene Ablehnung des Schlichterspruchs und sprechen schon über weitere Streiks.
Der DBB Beamtenbund hingegen hatte den Schlichterspruch schon zuvor recht positiv bewertet. Dieser sei eine gute Grundlage für die nächste Verhandlungsrunde so DBB Verhandlungsführer Andreas Hemsing.
Üblicherweise entscheidet bei Verdi die Bundestarifkommission im Lichte der Bewertungen der Verhandlungsführer und der Streikteilnehmer über Annahme oder Ablehnung eines Tarifergebnisses. Dort sitzen aber auch Vertreter anderer Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes.
Die beiden Vermittler, Sachsens früherer Ministerpräsident Georg Milbradt CDU und Hannovers ehemaliger Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg SPD, hatten einen Lösungsvorschlag vorgelegt, der eine Aufwertung für etwa die Hälfte der 17 Tarifgruppen im Sozial und Erziehungsdienst empfiehlt.
Für die große Gruppe der Erzieher sieht er eine Erhöhung zwischen 2 und 4, 5 Prozent vor.
Die Gewerkschaften streben jedoch eine geänderte Eingruppierung für die rund 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst an, die zu Gehaltszuwächsen von durchschnittlich zehn Prozent führen würde.
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