Wegen Börsenabschwung
Führungskräfte verdienten nur noch 38-mal so viel wie ihre Mitarbeiter
Vorstände der Dax-Konzerne kassierten 2022 im Schnitt rund 3,3 Millionen Euro und büßten 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, ist der Spitzenverdiener.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Christian Sewing führte 2022 die Liste der Topverdiener an.
Foto: Andreas Arnold/dpa
Die Vorstände der Dax-Konzerne mussten im vergangenen Jahr deutliche Einkommenseinbußen hinnehmen. Doch alles ist relativ: Kassierten sie im Jahr 2021 noch etwa 52-mal so viel wie ihre Angestellten, war es 2022 „nur“ noch 38-mal mehr. Spitzenreiter war dabei der Chef der Deutschen Bank Christian Sewing, schreibt der Spiegel.
Auswertung mit den Top 40 veröffentlicht
Obwohl die Konzerngewinne gestiegen waren, fielen die Überweisungen auf die Konten der Topmanager der 40 Dax-Unternehmen geringer aus. Vorstände und Konzernchefs kassierten im Schnitt 3,34 Millionen Euro – satte 8,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Das geht aus einer zu Beginn dieser Woche veröffentlichten Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität (TU) München hervor.
Den Gehaltsabstand erklärt Wissenschaftler Gunther Friedl (TU) mit dem „gestiegenen Personalaufwand pro Mitarbeiter und den gesunkenen Vorstandsvergütungen“. Den Umsatz- und Gewinnsteigerungen hätten die Kursstürze an den Börsen, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, gegenübergestanden.
Laut „Spiegel“ ist ein Teil der Vorstandsvergütung variabel und an die Entwicklung des Aktienkurses der Unternehmen gekoppelt. 2022 hatte der deutsche Leitindex Dax im Gesamtjahr 12,3 Prozent verloren.
9,2 Millionen Euro für Sewing
Topverdiener war der Studie zufolge Christian Sewing. Der Chef der Deutschen Bank kassierte 9,2 Millionen Euro. Auf Platz zwei parkt Oliver Blume, seines Zeichens Chef bei VW mit 8,8 Millionen Euro. Als Vorstandsvorsitzender der Porsche AG kommen bei ihm jedoch noch weitere 530.000 Euro hinzu, daher taucht er nochmal auf dem 39. und vorletzten Platz der Liste auf.
Auf Position drei ist ein Pharmakonzern vertreten. 8,3 Millionen Euro schwer war 2022 das Salär von Merck-Chefin Belén Garijo.
Das Schlusslicht bilden die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden von Zalando, David Schneider und Robert Gentz, die je 78.000 Euro bekommen. Platz 38 geht an Hans Dieter Pötsch von der Porsche Automobilholding. Er verdiente 2022 laut Auswertung knapp 1,9 Millionen Euro.
Zu den Einkünften der Vorstände gibt es verschiedene Studien. Die Ergebnisse weichen wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden teils weit voneinander ab. Die DSW legt die Auswertung seit dem Jahr 2000 regelmäßig vor. Sie berücksichtigt das Festgehalt sowie kurz- und langfristige variable Vergütungen.
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