Greenpeace-SmILE hängt deutsche Autoindustrie ab!
Ungeschlagener Weltmeister im Spritsparen

Und fährt und fährt und fährt: SmILe von Greenpeace
Mit einem Benzinverbrauch von nur 3,3 Litern im offiziellen Messverfahren und rund zweieinhalb Litern auf der Straße steht der SmILE, das von Greenpeace entwickelte Serienauto, immer noch unangefochten an der Spitze. Obwohl das Fahrzeug im Grunde nur eine konsequente Weiterentwicklung der Turbomotoren aus den späten 70er Jahren ist, hat die Autoindustrie auch zehn Jahre nach dem Start des SmILE keinen gleichwertigen Benziner auf den Markt gebracht. Erst neuerdings hat VW das von Greenpeace vorgeschlagene Konzept offiziell als den besseren Weg entdeckt.
Es ist kaum vorstellbar: Seit fast zehn Jahren fährt ein Auto durch Deutschland, das nur rund drei Liter oder noch weniger Benzin auf 100 Kilometern verbraucht. Der Greenpeace-SmILE zeigt seit Jahren der deutschen Autoindustrie, wie man es machen muss, um mit intelligenter High-Tech enorm viel Treibstoff einzusparen. Und die Industrie? Die versuchte bislang lieber, eine neue Technologie aus dem Boden zu stampfen und auf den Markt zu drücken, deren Vorteile beim Spritsparen man mit der Lupe suchen muss.
„Die deutsche Autoindustrie verschläft einmal mehr die Zeichen der Zeit“, warnt Günter Hubmann, Verkehrsexperte von Greenpeace. „Ob Katalysator, Rußfilter oder jetzt die Niedrigverbrauchstechnik – alles was die Umwelt entlastet und Arbeitsplätze schafft, wird in den Vorstandsetagen seit Jahrzehnten verzögert oder ganz abgelehnt.“
Der Name SmILE steht für Small, Intelligent, Light, Efficient (klein, intelligent, leicht, effizient) – Kriterien, die für die Entwicklung neuer Autos gelten müssen. Das Greenpeace-Auto ist ein umgebauter Renault Twingo und verbraucht auf Langstrecken 2,5 Liter pro 100 gefahrenen Kilometern.
Auf mehr als 40.000 Kilometern Probefahrt durch ganz Europa hat der SmILE seine Zuverlässigkeit und seinen niedrigen Verbrauch immer wieder bewiesen. Das Konzept des Niedrigverbrauchsautos ist von Greenpeace vor zehn Jahren entwickelt und in einem serienfähigen Prototyp, dem SmILE, vor neun Jahren erstmals vorgestellt worden.
Trauerspiel Hybridtechnik
Hochgelobt, aber diese Technik ist keine Lösung bei der Treibstoffersparnis. „Die jetzt propagierte Hybridtechnik ist keine Lösung“, erklärt Hubmann. „Hier wird mit hohem Aufwand eine komplizierte und wartungsintensive Technik auf den Markt gedrückt, die nur wenig Treibstoffersparnis bringen wird.“
Das liegt am zusätzlichen Gewicht und an der Tatsache, dass sich die Verbrauchsvorteile des Elektromotors nur im Stop and Go-Betrieb auszahlen. „Es ist ein Trauerspiel, dass im Gegenzug die intelligente und bezahlbare Technik zur Halbierung des Spritverbrauchs seit zehn Jahren nicht genutzt wird“, ergänzt Hubmann mit Blick auf den SmILE.
Ein einfaches Prinzip scheint die Autohersteller zu überfordern
Die SmILE-Technologie setzt auf ein denkbar einfaches Prinzip: Der Hubraum wird reduziert und zugleich die so genannte Hochaufladung der Verbrennungsluft ermöglicht. Fachleute sprechen von „Downsizing and Supercharging“. Das Resultat dieser zwei Maßnahmen ist eine höhere Energieausbeute, die die Fahrleistung nicht beeinträchtigt. Aber deutlich weniger Kraftstoff verbraucht und damit auch weniger Abgase und Treibhausgase produziert.
Peinlich für die hochgerüstete und angeblich so fortschrittliche deutsche Autoindustrie: Sie hat es in zehn Jahren nicht geschafft, auch nur einen gleichwertigen Benziner auf den Markt zu bringen. Erst neuerdings hat VW das von Greenpeace vorgeschlagene Konzept als den besseren Weg entdeckt. Der neue Golf GT – unter der Bezeichnung TSI – war auf der IAA zu bewundern.
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