Reaktion auf US-Wahl
ifo Institut fordert Ausbau des EU-Binnenmarkts
Als Reaktion auf die Wahl des US-Präsidenten Donald Trump schlägt das ifo Institut vor, den EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen zu stärken. Damit könne die Bruttowertschöpfung in Europa um 2,3 Prozent gesteigert werden.

Das ifo-Institut hält eine Steigerung der Bruttowertschöpfung für möglich.
Foto: gorodenkoff/iStock
Das Münchner ifo Institut drängt nach der US-Präsidentschaftswahl auf einen umfassenden Ausbau des EU-Binnenmarktes für Dienstleistungen. Damit könne man die Bruttowertschöpfung in Europa dauerhaft um 2,3 Prozent oder 353 Milliarden Euro erhöhen, teilte das Institut am Mittwoch mit.
„Die Wahl von Trump zum US-Präsidenten verlangt Antworten von Europa. Eine Vertiefung des Binnenmarktes, vor allem bei den Dienstleistungen, könnte das wirtschaftliche Gewicht der EU erhöhen“, sagte Lisandra Flach, Leiterin des ifo-Zentrums für Außenwirtschaft. Das könne die EU attraktiver für US-Unternehmen machen.
Ein Abbau von Barrieren im EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen würde demnach die Bruttowertschöpfung aller Mitgliedstaaten erhöhen.
Zuwächse in Deutschland, Frankreich und Irland wären am größten
In absoluten Zahlen wären die Zuwächse laut ifo in Deutschland (+67,8 Milliarden Euro), Frankreich (+37,8 Milliarden Euro) und Irland (+29,9 Milliarden Euro) am größten. Im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft würden Luxemburg (+8,6 Prozent), Malta (+7,8 Prozent) und Irland (+6,2 Prozent) besonders starke Zuwächse verzeichnen.
Die Berechnungen des Instituts beruhen auf einem Abbau der Handelsbarrieren für Dienstleistungen im EU-Binnenmarkt um 25 Prozent und zehn Prozent. Dies umfasst beispielsweise einen Abbau von Bürokratie oder eine Angleichung verschiedener nationaler Regelwerke.
Bereits ein Abbau der Handelsbarrieren für Dienstleistungen um zehn Prozent könnte die Bruttowertschöpfung in der EU um 0,5 Prozent oder 77 Milliarden Euro erhöhen, so das Institut. Die Berechnungen zu den dauerhaften Wirtschaftseffekten beziehen sich auf eine Zeitspanne von zehn bis 15 Jahren. (dts/red)
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