IWF: Andere Staaten kommen deutlich besser durch die Corona-Krise als erwartet
Der aktuellen IWF-Kulturprognose zufolge werden die USA und Brasilien deutlich besser durch die Corona-Krise kommen als noch im Juni angenommen. Nur Indien trifft es härter als erwartet. Insgesamt wird die Krise einen deutlichen Schaden hinterlassen.

Symbolbild.
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Dienstag, 13. Oktober, in Washington seine aktuelle Konjunkturprognose veröffentlicht. Dabei können sich vor allem die USA und Brasilien darüber freuen, dass sich die vorhergesagten Zahlen in deutlich positiver Weise von jenen unterscheiden, die der IWF noch im Juni in Aussicht gestellt hatte.
War man damals von einem Minus für das Jahr 2020 von acht Prozent für die USA ausgegangen, wird es tatsächlich lediglich 4,3 Prozent betragen. In Brasilien wird das BIP um 5,8 Prozent sinken – statt der vorausgesagten 9,1 Prozent. Beide Länder hatten keine rigiden landesweiten Lockdowns verhängt.
USA profitieren von schrittweiser Wiederöffnung der Wirtschaft
In der Summe werden den Zahlen des IWF zufolge die meisten Länder glimpflicher durch die Krise kommen als noch vor Monaten angenommen. Weltweit wird die Konjunktur einen Rückgang um 4,4 Prozent erleben (im Unterschied zu den ursprünglich angenommenen 4,9 Prozent). Die Eurozone wird einen Rückgang um 8,2 Prozent erleiden – vorausgesagt waren 10,2 Prozent.
Die einzige große Wirtschaftsmacht, die deutlich schlechter abschneiden wird als angenommen, ist Indien, für das der IWF seine Prognose von -4,5 auf -10,3 Prozent nach unten korrigiert hat. Für das kommende Jahr sagt die Einrichtung jedoch auch für Indien ein Plus von 8,8 Prozent voraus, im Juni erwartete man noch lediglich sechs Prozent.
Die „Basler Zeitung“ schreibt, dass die schrittweise Wiedereröffnung der Wirtschaft in den USA ein wesentlicher Faktor dafür war, dass die Corona-bedingten Verluste in Grenzen gehalten werden konnten. Bereits im Titel des Berichts spricht der IWF von einem „langen und schwierigen Aufstieg“. Die mittel- und langfristigen Auswirkungen für die Weltwirtschaft seien noch schwer abzuschätzen. „Die meisten Volkswirtschaften werden einen bleibenden Schaden davontragen“, befürchtet der Währungsfonds.
Fortschritte im Kampf gegen die Armut in Gefahr
Mittelfristig sei in den Industrieländern lediglich von einem Wachstum von durchschnittlich 1,7 Prozent auszugehen. Die dauerhafte Erholung hänge von unterschiedlichsten Faktoren ab, die von der Zahl der Firmenpleiten über Produktivität und Investitionen oder Arbeitsmarktentwicklungen bis hin zum Verbraucherverhalten reichen. Auch der vielfach angesprochene Faktor der sogenannten „Zombieunternehmen“ könnte eine Rolle spielen.
Zudem würden die Folgen von den Lockdowns Fortschritte zunichtemachen, die seit den 1990er-Jahren weltweit im Kampf gegen die Armut zu verzeichnen waren. In Entwicklungsländern seien fast 90 Millionen Menschen von der Rückkehr in eine existenzielle Not bedroht, die sie eigentlich schon hinter sich gelassen hätten. Zudem seien negative Folgewirkungen zu befürchten, die Schulschließungen und Bildungsausfälle in vielen Ländern der Welt hätten.
IWF mahnt Hilfe für langfristig geschädigte Branchen an
In Zahlen ausgedrückt drohe in den kommenden fünf Jahren ein Wohlstandsverlust von insgesamt 28 Billionen Dollar (ca. 23,7 Billionen Euro), schreibt die „Welt“. Der IWF befürchtet, dass einzelne Branchen ohne gezielte Hilfsmaßnahmen auch dauerhaft nicht wieder von selbst aus der Krise kommen würden.
Reisebüros oder Hotels hätten nicht nur ein Ausbleiben von Urlaubsgästen infolge ausgebliebener Urlaubsreisen zu befürchten, auch ein Rückgang bei den Dienstreisen und im Städtetourismus werde das Segment belasten. Dabei könnten Reisebeschränkungen, wie sie derzeit in mehreren Ländern wieder aufgrund von vermehrten positiven Corona-Tests verhängt werden, möglicherweise noch nicht berücksichtigt sein.
Als potenzielle Gegenmaßnahme schlägt der IWF Weiterbildungen, Umschulungen und Überbrückungsmaßnahmen vor, um die gefährdeten Arbeitskräfte in Bereiche zu bringen, die unabhängig von der Krise – oder sogar infolge dieser – weiter wachsen würden. Einer davon, so die Institution, sei der Onlinehandel.
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