Protein-Wunder Blaue Süßlupine
Prolupin GmbH mit Deutschem Zukunftspreis geehrt, mit Bilder-Galerie

Das Team der Prolupin GmbH
Foto: Presse-Service Deutscher Zukunftspreis
Ein Projekt für eine bessere Ernährung weltweit hat heute den diesjährigen "Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation" gewonnen. Die Prolupin GmbH aus Grimmen hat zukunftsweisende Forschungen im Bereich „Lebensmittelzutaten aus Lupinen – Beitrag zu ausgewogener Ernährung und verbesserter Proteinversorgung“ und einen großen Beitrag zu einer besseren Versorgung der Menschen mit ausgewogenen Lebensmitteln geleistet. Das Team um Dr. rer. nat. Stephanie Mittermaier, Dr.-Ing. habil. Peter Eisner und Dipl.-Ing. agr. Katrin Petersen hat aus dem Samen der Lupine ein dem tierischen Protein ähnliches Produkt entwickelt, welches für vegetarische und vegane Ernährung geeignet ist. Zudem soll es geschmacklich überzeugend sein, um auch in diesem Aspekt als Fleisch- und Milchersatzprodukt Geschmack… (sm)
Prolupin entwickelt pflanzliche Lebensmittelzutaten ohne Eigengeschmack
Die Prolupin GmbH arbeitet seit mehreren Jahren daran, die in Mitteleuropa heimische „Blaue Süßlupine“ als ressourcenschonenden und umweltverträglichen Eiweißproduzenten für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen. In einem komplexen chemischen Verfahren extrahiert Prolupin in einer eigenen Anlage Störaromen, um auf Lupinenbasis vegetarische und vegane Speisen zu produzieren, die sich in Textur und Aroma nicht von tierischen Nahrungsmitteln unterscheiden.

„Werden Lupinen-Proteine als Alternative zu Milcheiweißen eingesetzt, kann man gut schmeckende Pflanzenmilch, pflanzlichen Joghurt und Frischkäse mit ähnlichem Geschmack und Mundgefühl wie bei herkömmlichen Milchprodukten herstellen“, erläutert Oliver Gollnick, Geschäftsführer der Prolupin GmbH. Auf diese Weise ist es möglich, von den Verbrauchern akzeptierte Fleisch- und Milchersatzprodukte zu erzeugen – eine Chance, den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel zu steigern. Um die Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung auch künftig sicherzustellen, wird es zwingend notwendig sein, den Fleischkonsum zu reduzieren und vermehrt auf pflanzliche Nahrungsmittel umzustellen. Denn die Erzeugung tierischer Proteine erfordert etwa die fünffache Fläche wie der Anbau von Pflanzenproteinen. Zudem ist die Produktion von tierischem Eiweiß energetisch ineffizient: Für ein Kilogramm tierisches Eiweiß wird die achtfache Menge an pflanzlichen Proteinen benötigt. Zwar ersetzen Proteinpulver aus Raps, Soja, Erbsen oder Kartoffeln zum Teil Milch und Eier in Lebensmitteln, aber sie schmecken oft nach Bohnen oder sind etwas bitter, was den Genuss beim Essen beeinträchtigen kann.

Extraktion störender Aromen mit überkritischem Kohlendioxid
2010 gründeten Forscher des Fraunhofer IVV die Prolupin GmbH aus und begannen mit dem Aufbau einer Anlage zur Aufbereitung und Extraktion von Lupinensamen sowie zur Modifikation von Proteinisolaten. Um aus der Blauen Süßlupine Proteine und Ballaststoffe für die menschliche Ernährung zu gewinnen, entwickelten die Wissenschaftler neue Verfahren. Die Forscher identifizierten die chemischen Verbindungen, die für die ungünstigen Aromen bei der Lupine verantwortlich sind. Darauf aufbauend konnten sie ein Verfahren entwickeln, mit dessen Hilfe sich die Störaromen aus den Produkten entfernen lassen.
Geschmacksneutrales Grundprotein für Brot, Wurst, Käse & Co.

In mehreren wässrigen Extraktionsschritten werden dann auch wasserlösliche Bitterstoffe oder weitere unerwünschte Aromen entfernt. Erst dann isolieren die Wissenschaftler die Eiweiße. Die Lupine wird zur „Allround-Pflanze“, die sich sehr variabel in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln der Prolupin GmbH nutzen lässt. Aus den hochreinen Proteinen lassen sich nicht nur Milch, Käse, Speiseeis und Pudding herstellen. Sie eignen sich auch als Grundlage für Kuchen, Mayonnaise, Wurstwaren, Cremes und Schäume. (Text: Prolupin GmbH)
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