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Wirtschaftskrise

Nach 45 Jahren: F+S Polstermöbel geht in die Insolvenz

Es sind harte Zeiten für Betriebe „Made in Germany“. Mitte Februar stellte der traditionsreiche Betrieb F+S Polstermöbel einen Antrag für ein Insolvenzverfahren.

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F+S Polstermöbel: Der Möbelhersteller meldet nach 45 Jahren seine Insolvenz an.

Foto: iStock

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Das oberfränkische Unternehmen F+S Polstermöbel meldete vor Kurzem seine Zahlungsunfähigkeit an. Das Unternehmen Weidhausen im Landkreis Coburg beschäftigt rund 90 Mitarbeiter. Daher hat das Insolvenzgericht Coburg die Anordnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens für das Ende der 1970er-Jahre gegründete Traditionsunternehmen beschlossen.
Der Produktionsstandort in Weidhausen sei der einzige, an dem F+S Polstermöbel seit nunmehr 45 Jahren Sitzgarnituren für den Innenwohnbereich entwarf und herstellte. Vor Ort habe man die Fachkompetenz der Zulieferindustrie, die auch für kurze Lieferwege sorge, heißt es in einer Eigenbeschreibung, berichtete „Focus“. Somit darf der Betrieb seine Polstermöbel mit dem eingetragenen Markenlabel „Made in Germany“ versehen.

Corona, Krieg und hohe Kosten

Laut „InFranken.de“ berichtet die Kronacher Rechtsanwaltskanzlei Wittmann, dass F+S Polstermöbel am 13. Februar 2023 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hatte. „Damit ist ein weiteres Unternehmen in der Region durch Corona und die Ukraine-Krise in Schieflage geraten“, heißt es in der Mitteilung.
Als Ursache für die wirtschaftliche Talfahrt nennt der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Wittmann „erhebliche Umsatzrückgänge“ zum Ende des vergangenen Jahres. Darüber hinaus wirkten sich auch die hinzugekommenen Preiserhöhungen im Bereich von Rohstoffen, Material und Energie als belastend aus. „Trotz aktuell gut gefüllter Auftragsbücher wurde die Antragstellung notwendig“, heißt es in der Mitteilung.
Der Hauptgrund sei laut der Geschäftsleitung des Polsterherstellers, dass eine Sanierung für den Betrieb im Rahmen des Insolvenzverfahrens stattfinden könne. Deshalb habe der Betrieb den Insolvenzantrag gestellt, berichtet „Chip“.

Wittmann: Chancen mit Investor stehen gut

„Wir arbeiten derzeit daran, die Fortführung des Unternehmens sicherzustellen und zu stabilisieren“, wird der Partner der Kronacher Kanzlei in der Pressemitteilung zitiert. „Parallel dazu wird versucht, eine Sanierungslösung für das Unternehmen zu finden“, so die Kanzlei.
Laut „Möbelmarkt.de“ beurteilt Wittmann die Chancen für die Zukunft des Unternehmens als gut, sofern es gelingt, einen geeigneten Investor zu finden. Der Betrieb wird derzeit in vollem Umfang aufrechterhalten. Die Löhne und Gehälter sind abgesichert durch das Insolvenzgeld.
F+S Polstermöbel bietet auf Kundenwunsch auch individuell angefertigte Polstermöbel wie Sofas, Wohnlandschaften und Sessel an. Der Betrieb legt nach eigenen Angaben hohen Wert auf Qualität und Handarbeit.

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