Tarifstreit bei Discover Airlines
Flugpersonal stimmt für Streik bei Lufthansa-Tochter
Bei der Lufthansa-Tochter Discover hat das Flugpersonal mit großer Mehrheit für einen Streik gestimmt. Die Gewerkschaften Ufo und Vereinigung Cockpit wollen einen Tarifvertrag mit Verdi nicht hinnehmen. Ab sofort seien nun unbefristete Streiks möglich.

Der mit Verdi abgeschlossene Tarifvertrag bei der Lufthansa-Tochter Discover empört andere Gewerkschaften. Foto: Arne Dedert/dpa
Foto: Arne Dedert/dpa
Beim Lufthansa-Ferienflieger Discover stehen die Zeichen auf Streik. In getrennten Urabstimmungen haben die Mitglieder der Gewerkschaften Ufo und Vereinigung Cockpit für Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt. Ein Streiktermin wurde am Mittwoch nicht angekündigt.
Die beiden Spartengewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter arbeiten eng zusammen, um parallele, bereits bestehende Tarifverträge der Konkurrenzgewerkschaft Verdi mit dem Unternehmen überflüssig zu machen. Sie wollen stattdessen jeweils ein eigenes Tarifwerk durchsetzen.
„Das Grundgesetz gibt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens das Recht, selbst zu entscheiden, vom wem sie sich vertreten lassen. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit haben mit deutlicher Mehrheit entschieden, dass Sie es nicht hinnehmen werden, dass die Arbeitgeberseite über ihre Köpfe hinweg Tarifverträge mit einer ihr genehmen Gewerkschaft abschließt“, erklärt VC-Tarifexperte Marcel Gröls.
UFO-Chef Joachim Vázquez Bürger erklärte, seine Gewerkschaft habe in den vergangenen Tagen „viele weitere Eintritte“ verzeichnet. Dies zeige, dass sich “die Beschäftigten hier nicht bevormunden lassen wollen.
Discover Airlines: Ab sofort unbefristete Streiks möglich
Bei Ufo votierten 91,8 Prozent der Teilnehmer für Arbeitskämpfe. Bei den Discover-Piloten von der VC waren es 81 Prozent, wie die Gewerkschaft mitteilt.
Nach Zustimmung der betroffenen Mitglieder sind ab sofort unbefristete Streiks auf den Flügen der Gesellschaft Discover Airlines möglich. Diese startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu Ferienzielen in Europa und Übersee. Bis Mitte 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge anwachsen, wie das Unternehmen mitteilt.
Einzelheiten zum Arbeitskampf nennen die Gewerkschaften aus taktischen Gründen nicht. Klar ist derzeit nur, dass Piloten und Flugbegleiter ihre Aktionen aufeinander abstimmen wollen. Auch Solidaritätsstreiks bei der weitaus größeren Lufthansa wollten die Gewerkschaften nicht ausschließen. (dpa/red)
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