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Ifo-Umfragen

„Verbraucher sind verunsichert“ – Geschäftsklima im Einzelhandel trübt sich ein

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Fahrt. Einzelhändler sehen die aktuelle Geschäftslage mit Pessimismus.

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Die Umsätze der Schuhhändler in Deutschland waren in der ersten Jahreshälfte 2024 niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Foto: Thomas Banneyer/dpa

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Das Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich im September eingetrübt. Das geht aus den aktuellen Ifo-Umfragen hervor.
Der Indikator sank auf -25,6 Punkte, nach -23,1 Punkten im August. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Lage geringfügig schlechter und sind für die nächsten Monate pessimistischer geworden. „Verbraucherinnen und Verbraucher sind verunsichert, was das wirtschaftspolitische Umfeld angeht. Das lässt für das restliche Jahr 2024 keine dynamische Entwicklung bei den privaten Konsumausgaben mehr erwarten“, sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.
Autohäuser und Möbelhändler nahmen eine spürbar ungünstigere Geschäftslage wahr. Die Verkäufer von Bekleidung, Möbeln und Einrichtungsgegenständen sowie Baumärkte schätzten die Geschäftslage ungünstiger ein als im Einzelhandel insgesamt. Hingegen berichteten Fahrrad- und Lebensmittelhändler, sowie Einzelhändler mit Unterhaltungselektronik von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage.
Weniger Einzelhändler erwarten steigende Preise. Bei ihren Plänen, Personal einzustellen, sind sie zurückhaltender. „In einem überwiegend schwierigen Geschäftsumfeld sehen die Einzelhändler immer weniger Möglichkeiten für Preiserhöhungen. Auch die Beschäftigung wird kurzfristig eher zurückgehen als steigen“, sagte Höppner. Daneben finden viele Einzelhändler ihre Lagerbestände zu hoch und planen, ihre Bestellungen an Handelswaren zu verringern.

Bundesregierung erwartet Schrumpfen der Wirtschaft

Für das Jahr 2024 ewartet die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft. Die Konjunkturprognose werde deutlich nach unten korrigiert, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Ursprünglich hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für 2024 mit einem leichten Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent gerechnet – nun werde ein Minus von 0,2 Prozent erwartet.
Der Schritt kommt nicht überraschend, denn zuletzt hatten auch die großen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Erwartungen nach unten korrigiert. Sie rechnen für dieses Jahr mit einem Minus von 0,1 Prozent. Grund ist vor allem Unsicherheit bei Unternehmen und Bürgern. Das nach wie vor hohe Zinsniveau bremst Investitionen, Firmen sind wegen der volatilen wirtschafts- und geopolitischen Lage vorsichtig, private Haushalte legen ihr Einkommen vermehrt auf die hohe Kante statt in Wohneigentum oder Konsum zu investieren. (dts/dpa/red)

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