Wirtschaftsweiser fordert EZB zu massiven Dollar-Käufen auf
Berlin, 22. Nov (Reuters) - Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu massiven Dollar-Käufen aufgefordert, um den Höhenflug des Euro zu stoppen.
"Die EZB sollte anfangen, ohne Begrenzung Dollar gegen Euro zu kaufen", sagte Bofinger der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe). Die EZB müsse "klotzen und nicht kleckern", wurde er weiter zitiert. "Es ist nicht einzusehen, warum in Europa jeder Euro Lohn und Sozialausgaben eingespart wird, auf der anderen Seite aber ein sehr wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit wie der Wechselkurs wie ein Naturereignis hingenommen wird", sagte der Forscher, der Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist.
Der Euro hatte vergangene Woche das Rekordhoch von über 1,30 Dollar erreicht. Ein steigender Euro verteuert die europäischen und damit auch die deutschen Exporte. Eine Intervention am Devisenmarkt gilt unter Fachleuten nur als erfolgsversprechend, wenn sie zwischen den großen Notenbanken der USA, Japans und Europas abgestimmt ist. Bofinger gilt als Vertreter einer nachfrageorientierten Politik und hatte in der Vergangenheit wiederholt Zinssenkungen der EZB gefordert.
kla/sob
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