Normalität für viele Lehrer: Ein Kurzzeitvertrag nach dem Anderen
Bildung: Bedingungen für Deutschlehrer verbessern
In Anbetracht von Hunderttausenden schulpflichtigen Flüchtlingen alleine in diesem Jahr fordern Lehrerverbände die Kultusminister dazu auf, die Situation der Seiteneinsteiger und Lehrer für Deutsch als Fremdsprache zu verbessern.

Deutschkurs für Migranten, August 2015 in Dresden: Die Lehrer haben meist nur einen Kurzzeitvertrag nach dem Anderen. Foto: Carsten Koall/Getty Images
Foto: Carsten Koall/Getty Images
"Wir brauchen Tausende neue Lehrer für Deutsch. Man muss ihnen Mehrjahresverträge bieten, die die Perspektive auf eine Festanstellung oder eine bevorzugte Behandlung bei der Vergabe von Planstellen beinhalten", sagte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, der "Welt".
Die bisherigen Konditionen mit Kurzzeitverträgen bezeichnete er als "System der Ausbeutung".
Das System sei über Jahre darauf ausgerichtet gewesen, dass man wegen des demografischen Wandels weniger Lehrer brauche.
"Es gab keine besondere Fürsorge gegenüber jenen, die man vielleicht doch irgendwann einmal hätte brauchen können und erst recht nicht gegenüber Aushilfskräften wie den Lehrern für Deutsch als Zweitsprache."
Man müsse in Anbetracht des Bedarfs dringend die Bedingungen verbessern. Matthias Jung, Vorstand des Fachverbands für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, sagte: "Die Seiteneinsteiger werden bisher mit spitzen Fingern angefasst. Wer kein zweites Staatsexamen hat, wird wie ein Außenseiter behandelt."
Der Fachverband fordert "die Einstellung von Lehrkräften mit einschlägiger didaktischer Hochschulausbildung für Vorbereitungs-, Sprach- und Förderklassen mit Flüchtlingskindern an Schulen bzw. schulübergreifend". (dts/ks)
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