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Bildungwesen zu abstrakt - Astrophysiker und Moderator Prof. Harald Lesch übt scharfe Kritik (+Video)

Deutsche Gymnasiasten eingekerkert in G8 Zuchthäusern: Der bekannte Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch formuliert großen Unmut über das aktuelle Bildungswesen. Alles ist zu abstrakt und ohne Kreativität.

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Prof. Harald Lesch.

Foto: youtube screenshot

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Lesedauer: 2 Min.

Harald Lesch ist ein deutscher Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Hochschullehrer. Er ist Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München.
Bekannt wurde Lesch vor allem durch seine Fernsehauftritte, zunächst als Moderator der von 1998 bis 2007 ausgestrahlten Sendereihe „alpha-Centauri“, dann „Leschs Kosmos“ und die Terra-X-Reihe „Faszination Universum“. Im Rahmen der DVD-Produktion „Die Welt in 100 Jahren“, erschienen im Wissensverlag, machte der bekannte Astrophysiker und Moderator eine kritische Bestandsaufnahme und beschreibt seine Zukunftsvision für die deutsche Gesellschaft. 

Bildung wird zu abstrakt vermittelt – Mangel an Kreativität

Auf die Frage hin, ob die Naturwissenschaften in unserem Bildungssystem eine ausreichende Rolle spielen würde, formuliert Lesch eine grundsätzliche Kritik. Er bedauert, dass zu wenig Kunst, Musik und Sport unterrichtet wird. Das sind für Lesch die entscheidenden Schulfächer, die die Kreativität des Schulgängers maßgeblich entwickeln.
„Kinder die sportlich sind, Musik machen, die Lust haben Theater zu spielen, etwas zu malen, bildende Kunst – das werden Gehirne sein, die in Zukunft auf Fragen, die noch keiner weiß heute, entsprechend reagieren können.“

Gymnasien als G8-Zuchthäuser und Komprimierung der Schulzeit

Prof. Lesch sieht Schulkinder „eingekerkert“ in abstraktem Lernstress und nicht gut auf das Leben vorbereitet. Naturwissenschaftlichen Fächern geht heute der praktische Bezug verloren, obwohl es Erfahrungswissenschaften sind. Der Astrophysiker empfiehlt radikal den praktischen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und dem Natürlichen im Unterricht wieder herzustellen.
„Stattdessen sitzen die Kinder in den G-8 Zuchthäusern und werden da durchgetrieben, ich finde das aberwitzig!“ Die Komprimierung der Schulzeit in den Gymnasien ist für Lesch vollkommen daneben gegangen. „Alle sind mies drauf. Die im Ministerium sind mies drauf, weil sie wissen, sie haben Mist gemacht. Die Lehrer sind mies drauf, weil sie sagen: Verdammt nochmal, um was soll ich mich denn noch alles kümmern! Die Schüler haben keinen Bock, die Eltern meistens auch nicht.“
Im Bildungswesen ist alles durchorganisiert, denn Zeit ist Geld. „Wir lassen die jungen Leute einfach viel zu sehr im Regen stehen, mit all unseren völlig unausgegorenen Programmen!“ ergänzt Professor Lesch.
Hier zum Interview:
(mh)

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