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Nobelpreis-Verleihung

Gebürtige Russen bekommen Physiknobelpreis

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Konstantin Novoselov an der Universität Manchester.

Foto: AP Photo/University of Manchester, HO

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Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die in Großbritannien tätigen Wissenschafter Andre Geim und Konstantin Novoselow, beide von der University of Manchester (Großbritannien). Sie wurden ausgezeichnet „für ihre bahnbrechenden Experimente an einer neuartigen Modifikation von Kohlenstoff, dem Graphen“, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm heute mitteilte.
Graphen wurde von den beiden Physikern vor sechs Jahren entdeckt. Es ist von seiner Struktur her eng mit dem Graphit verwandt. Dieser besteht aus gestapelten einlagigen Kohleschichten. Stellt man sich jetzt nur eine Lage vor, also eine hauchdünne Graphitschicht, dann spricht man von Graphen, ein Material mit besonderen mechanischen und elektrischen Eigenschaften. Es eignet sich für unterschiedliche Anwendungen in der Praxis, etwa die Erzeugung neuer Materialien.
Einsatz in Touchscreen und Leuchtschildern
Der 51-jährige Geim und der 36-jährige Novoselov hätten „gezeigt, dass Kohlenstoff in so einer flachen Form außergewöhnliche Eigenschaften hat, die aus der beeindruckenden Welt der Quantenphysik kommen“, sagt dazu das Nobellpreis-Komitee. Es könne für transparente Touchscreens, Leuchtschilder und eventuell für Solarkollektoren eingesetzt werden.
Die ersten Aufnahmen von Graphen mittels Tranmissions-Elektronenmikroskopen wurden im Jahr  1948 von G. Ruess und F. Vogt veröffentlicht. Zu den Pionieren der Graphenforschung gehört H.-P. Boehm. Er berichtete bereits 1962 über einlagige Kohlenstofffolien und gab ihnen den Namen Graphen.
Andre Geim und Konstantin Nowoselow haben Graphen aus Graphit hergestellt, indem sie mit einem einfachen Klebeband dünne Lagen von Graphit abgezogen haben. Viele waren der Meinung, solche dünne Lagen könnten nicht stabil sein, bis Geim und Nowoselow ihre Arbeit 2004 in der Wissenschaftszeitschrift Science veröffentlichten.
Die Nobelpreisträger wurden beide in Russland geboren. Der Russland-Deutsche Geim (Jahrgang 1958) ist mittlerweile niederländischer Staatsbürger, Nowoselow (Jahrgang 1974) britischer und russischer Staatsbürger.  (jel)
 

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