Gegenansichten: Opposition im früheren Ostblock
Zum 13. August: Fotoausstellung über Osteuropa 1956 bis 1989
Vor zehn Jahren wurde der ehemalige deutsch-deutsche Grenzübergang Marienborn/ Helmstedt zur Gedenkstätte erklärt mit allen Zeugnissen des DDR-Grenzregimes: Passkontrollhäuschen, Wachtürmen, Grenzsperren und dem Verwaltungstrakt. Über 1,3 Millionen Besucher haben seitdem diesen Ort als Sinnbild der deutsch-deutschen Trennung aufgesucht. „Marienborn wirkt sehr authentisch, löst Gänsehaut aus“, so die Bremer Kunsthistorikerin und Slawistin Heidrun Hamersky von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.
Die politisch Andersdenkenden und künstlerisch Unangepassten
Die Ausstellung zeigt bislang unveröffentlichte Fotografien und gibt Einblicke in die Welt der kulturellen Alternativszenen und der politischen Opposition in der Sowjetunion, Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und der DDR. Denn dass die europäische Geschichte 1989/90 eine überraschende Wendung nahm, ist auch ihnen zu verdanken: den politisch Andersdenkenden und künstlerisch Unangepassten in Ost(mittel)europa. Noch kennt man die Namen von Václav Havel, Lech Walessa, Andrej Sacharow und Jelena Bonner. Doch die ihrer Mitstreiter, die über drei Jahrzehnte im Untergrund gewirkt haben, drohen in Vergessenheit zu geraten. Die Ausstellung erlaubt in einer länderübergreifenden Konzeption einen Einblick in die Welten der kulturellen und politischen Alternativszenen.
„Lächeln war unsere einzige Waffe“
Eröffnung am 13. August – dem 45. Jahrestag des Mauerbaus
Die Ausstellung wurde von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen in Kooperation mit der Gedenkstätte Marienborn konzipiert. Die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt haben das Projekt finanziell unterstützt. Eröffnet wird die Dokumentation am Sonntag, 13. August 2006 um 14.30 Uhr von Holger Hövelmann, Innenminister Sachsen-Anhalts und Dr. Joachim Scherrieble, Leiter der Gedenkstätte. Bei der Eröffnungsveranstaltung geben Heidrun Hamersky und Prof. Dr. Wolfgang Schlott von der Bremer Forschungsstelle eine Einführung in das Thema. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und kann von Schulen oder Bildungseinrichtungen bei der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ausgeliehen werden. Angelika Rockel (idw)
www.forschungsstelle-osteuropa.de
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