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Hänsel und Gretel have guns: US-Waffenlobby schreibt deutsche Märchen um

Mit neuen Fassungen klassischer Märchen will der US-Waffenverband NRA Kinder für Schusswaffen interessieren. Der Unterschied zu den Originalgeschichten: In der NRA-Version tragen die Märchenfiguren Gewehre mit sich herum.

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Illustration auf der Website von NRA: Hänsel und Gretel mit Gewehren

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Zwei dieser Erzählungen hat die Organisation schon auf einer Webseite veröffentlicht – „Rotkäppchen“ sowie „Hänsel und Gretel“.
Die beiden Adaptionen bleiben unblutig. Im Falle von Rotkäppchen genügt schon das Entsichern der Waffe, um die Großmutter vor dem Wolf zu schützen. „Oh, wie der Wolf es hasste, wenn Familien gelernt hatten, sich selbst zu verteidigen“, heißt es dort. Verfasst hat die Geschichten die Kinderbuchautorin und Bloggerin Amelia Hamilton.
„Die Originalmärchen sind sehr gewalttätig. Würde man Kindern mehr über Sicherheit beibringen, ließen sich die darin geschilderten Situationen vermeiden“, sagte Hamilton in einem Interview der NRA-Sendung „Cam & Co“. Im Mai will die Autorin eine Neuversion von „Die drei kleinen Schweinchen“ veröffentlichen.
Anti-Waffenvereinigungen kritisieren Hamiltons Kurzerzählungen scharf. Dan Gross, Präsident der „Brady Campaign to Prevent Gun Violence“, teilte mit: „Märchen machen natürlich viel mehr Spaß als die harte Wahrheit, dass in Amerika jeden Tag beinahe 50 Kinder und Jugendliche durch Schusswaffen verletzt oder getötet werden.“
Der einfache Zugang zu Gewehren und Pistolen führt in den USA immer wieder dazu, dass selbst Kleinkinder sich selbst oder andere Menschen damit verletzen. Erst vor zwei Wochen hatte ein Vierjähriger seiner Mutter bei einer Autofahrt versehentlich in den Rücken geschossen. (dpa)

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