
Mittelmeer: Sind 28,7 °C Wassertemperatur zu warm?
Laut einer Studie erwärmt sich das Wasser im westlichen Mittelmeer etwa zwei Grad pro Jahrhundert. Nun wurde – wenig verwunderlich – ein neuer Temperatur-Rekord an der Oberfläche gemessen.

Sonnenuntergang am Mittelmeer. Calella de Palafrugell, an der Küste der Costa Brava (Spanien).
Foto: iStock
An der Oberfläche des Mittelmeers ist nach Angaben spanischer Forscher ein Temperatur-Rekord gemessen worden. Mit einer Mediantemperatur von 28,71 Grad Celsius sei am Montag, 24. Juli, der bisherige, aus dem Jahr 2003 stammende Höchstwert (28,25 Grad) um fast ein halbes Grad übertroffen worden.
Wie Justino Martínez, Wissenschaftler vom Katalanischen Forschungsinstitut für die Verwaltung des Meeres (ICATMAR), auf Twitter mitteilte, gibt es derartige Aufzeichnungen seit 1982.
Wenig Schwankungen erwartet
Emili Garci, Forscher am spanischen Institut für Meeresforschungen ICM, das dem ICATMAR vorsteht, erklärte auf Anfrage, der Rekord gehe aus Messdaten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus hervor. Es sei noch nicht der endgültige Wert. Den würde man erst in etwa einem Jahr kennen. Der Median erfahre aber normalerweise nur geringe Abweichungen.
Er ist der Wert, der in der Mitte einer nach Größe geordneten Datenreihe liegt. Es liegen daher genausoviele Messwerte darunter wie darüber. Bei dem bisherigen Rekord, der vor fast genau 20 Jahren am 23. August 2003 registriert worden sei, handele es sich unterdessen um den endgültigen Medianwert.
Der Medianwert sei in diesem Fall der aussagekräftigste Wert, erläuterten Martínez und Garci. „Das heißt, wenn es zum Beispiel einen ungewöhnlich hohen Wert gibt, der unangemessen oder unrealistisch ist, etwa wegen eines Messfehlers, ist der Mittelwert [= Durchschnitt] betroffen und kann erheblich schwanken, während der Median praktisch nicht betroffen ist.“
Temperatur-Rekord vorhersehbar
Erst am Samstag war in Spanien eine Studie veröffentlicht worden, wonach sich das Oberflächenwasser im westlichen Mittelmeer mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Grad je 100 Jahren erwärmt. An einigen Stellen wie bei L’Estartit an der Costa Brava seien es sogar um drei bis vier Grad pro Jahrhundert, schrieben Forscher des Meeresforschungsinstituts ICM-CSIC im „Journal of Marine Science and Engineering“.
Mit anderen Worten: Der vom ICATMAR gemessene Rekord und der damit verbundene Temperaturanstieg von knapp unter 2,5 Grad Celsius pro Jahrhundert liegt genau innerhalb des vorhergesagten Bereichs. Da das ICATMAR keine Ortsangaben zu einzelnen Messungen macht, ist es indes auch möglich, dass die lokal gemessenen Temperaturen hinter dem vorhergesagten Trend zurückbleiben.
Anzumerken bleibt dabei, dass die Jahreshöchsttemperaturen nicht zwangsläufig den langfristigen Trend widerspiegeln. Sinken die Temperaturen im Winter 0,5 Grad unter den Wert vor 20 Jahren, hebt sich der Trend auf. Ob ICATMAR und Medien in voraussichtlich einem halben Jahr eine entsprechende Messung berichten würden, bleibt abzuwarten.
(Mit Material der Deutschen Presseagentur)
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