Neuer Monumentalbau auf Tempelberg von Yeha im äthiopischen Hochland entdeckt
Bei jüngsten Ausgrabungen im heutigen Kirchengelände des Fundplatzes Yeha entdeckten Archäologen des DAI die Reste eines 2700 Jahre alten Heiligtums. Das religiöse Zentrum dieses Ortes lag bereits in der Antike auf einer zentralen Erhebung und zeugt von der Jahrtausende alten Kultkontinuität.

Der Große Tempel von Yeha im modernen Klosterareal.
Foto: DAI, Orient-Abteilung
Archäologen haben die Reste eines 2700 Jahre alten Heiligtums entdeckt. Der Fundort Yeha liegt im nördlichen Hochland Äthiopiens in der Provinz Tigray. In der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends vor Christus bildete er das politische und religiöse Zentrum einer der bedeutendsten komplexen Gesellschaften südlich der Sahelzone. Die Entstehung dieser Kultur hängt zudem unmittelbar mit der Migration sabäischer Bevölkerungsgruppen aus dem heutigen Jemen zusammen.
Ein äthiopisch-deutsches Kooperationsprojekt untersucht die kulturellen Kontakte zwischen den eingewanderten Sabäern und der ansässigen Bevölkerung. Im Vordergrund steht dabei die Erforschung des Prozesses der Interaktion dieser beiden Kulturen.
Südarabische Einflüsse
So fallen neben indigenen Merkmalen, insbesondere die südarabischen Einflüsse auf. Diese spiegeln sich zum einen in der Kunst und zum anderen in der Repräsentationsarchitektur wider. Weiterhin sind die Einflüsse auch in Schrift, Sprache, Religion und der gesellschaftlichen Organisation spürbar.
Die monumentalen öffentlichen Bauwerke konzentrieren sich in der unbefestigten Siedlung Yeha auf das heutige Kirchengelände und seine unmittelbare Umgebung. Einer dieser monumentalen Bauten ist beispielsweise der „Große Tempel“. Er gilt als Heiligtum des höchsten sabäischen Gottes Almaqah und wurde zudem bereits letztes Jahr von den Archäologen untersucht und rekonstruiert.
Weiterhin zählen zu diesen Monumentalbauten ein etwa 60 m × 60 m großer mehrgeschossiger Palast sowie mehrere, bisher nur in Ansätzen untersuchte Repräsentationsbauten.
Weiterer Tempel in Yeha
Mit den jüngsten Ausgrabungen können die Forscher nun einen weiteren Tempel mit 1,40 m starken Außenmauern sowie einer Pfeilerhalle im Inneren des Gebäudes rekonstruieren. Typisch für eine südarabische Bauweise sind die gestufte Anordnung der Quaderlagen der Außenmauer sowie der mörtel- und dübellose Versatz der Steine.
Identisch mit der südarabischen Steinmetztechnik ist zudem die Gestaltung der Quadersichtflächen mit geglättetem Rand und aufgerauter Mittelfläche. Anhand dieser Details lässt sich das Gebäude in das 7. Jahrhundert vor Christus datierten. Der Bau entstand somit etwa zeitgleich mit dem Großen Tempel.
Pfeilerhallen, die die mehrschiffigen Innenräume der Tempel gliedern, sind zudem für südarabische Sakralbauten im heutigen Jemen bekannt. Mit den sabäischen Einwanderern fand dieser Bautyp Eingang in die architektonische Gestaltung der Heiligtümer von Yeha.
Mit dem neuen Sakralbau wird des Weiteren die herausragende religiöse Bedeutung unterstrichen, die der Fundplatz Yeha in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends vor Christus in dieser Region besaß.
(Mit Material des Deutschen Archäologischen Instituts)
test test test 3333 test test test test test test
Aktuelle Artikel des Autors
14. Januar 2025
Infraschall aus Sicht eines Physikers: Die unhörbare Gefahr?
10. Januar 2025
Von der Steinzeit bis zum Flug ins Weltall
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.