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Software kann selbstständig Bücher schreiben

„Schreibroboter ist der Tod der Autoren!“ – Demo gegen „iWright“ und Google in Berlin

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Genialität war gestern: Eine Software, hinter der Google stecken soll, will demnächst jedermann zum Schriftsteller machen, indem sie Vorlagen aus dem Web und der Literaturgechichte plündert und diese zum neuen Wunschroman umschreibt. Widerstand regt sich bereits, wird jedoch von den Medien totgeschwiegen.

Foto: EVA HAMBACH / AFP / Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Am Donnerstag, dem 21.8.2014, wird um 10 Uhr vor der Berliner Google-Zentrale eine denkwürdig Demonstration stattfinden: Sie richtet sich gegen „Iwright“ – eine mutmaßlich von Google entwickelte Software, die in der Lage sein soll, selbständig ganze Romane zu verfassen. Veranstalter ist das Aktionsbündnis„Stop IWRIGHT“, welches auf rege Teilnahme von Autoren, Literatur-Agenten, Journalisten, Verlagen und Lesern hofft. Denn ihrer Ansicht nach bedroht die Software ganze Existenzen.
Roman auf Knopfdruck
Laut der Website www.iWright.de ist die Software ein gigantischer Schreibroboter, der in der Lage ist, selbständig und völlig autonom Romane zu schreiben: Man „füttert“ dem Programm in wenigen Zeilen und Schlagworten eine Idee. Und innerhalb von drei Tagen stückelt Iwright aus bereits bestehenden Vorlagen der Literatur – und Kulturgeschichte einen Text zusammen, der neuartig und eigenständig wirken soll. Grammatikalische Perfektion inbegriffen. Iwright kommt oberflächlich als Google-unabhängiges Produkt daher. Die Preise für einen Maschinen-Roman sollen zwischen 50 und 250 Euro liegen.
Das ist der Tod des Autors“
Die Macher von Iwright nennen das Programm „die Befreiung der Kreativität“, denn nun sei jeder in der Lage, seine Ideen in Bücher zu verwandeln, ohne monatelang im Schreibstübchen sitzen zu müssen. „Das ist der Tod des Autors“, sagen Gegner der Software, die befürchten, dass Belletristik-Autoren nun ein ähnliches Schicksal wie den Journalisten droht, die ob computergenerierter Agenturmeldungen immer überflüssiger werden. Noch schwerer aber wiegt der Diebstahl des geistigen Eigentums anderer, zu dem man dem Computer ja den Auftrag gibt – und die schleichende Abschaffung des menschlichen Geistes als solchem.
Vor allem in den Socialmedia regt sich heftiger Widerstand gegen iWright, in den großen Medien wurde die „revolutionäre Software“ bisher totgeschwiegen.
Hacker verhinderten Premiere des ersten Maschinen-Romans
Die Veröffentlichung des ersten Stücks Roboterliteratur musste bereits verschoben werden, weil Gegner die iWright-Server mit Hackerangriffen lahmlegten. Nun soll das Buch mit dem Titel “Die Auslöschung der Mary Shelley” am 25. September vorgestellt werden. Es erzählt „die Geschichte einer Informatikerin, die zum Opfer ihrer eigenen Hybris [Selbstüberschätzung] wird“.
Klingt doch wie eine selbsterfüllende Prophezeihung … (rf)
Weiterführende Informationen zur Demonstration des Aktionsbündnisses „Stop IWRIGHT“ gibt es hier.

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