Traditionshandwerk vor dem Aus? Viele Bäcker und Metzger machen dicht
Nachwuchssorgen bei Bäckereien und Fleischereien. Fast 10.000 Betriebe machten in den vergangenen zehn Jahren dicht. 2018 warteten 1.800 Stellen vergeblich auf einen Lehrling.

Die Zahl der Bäckereibetriebe geht seit Jahren zurück.
Foto: iStock
In den letzten zehn Jahren gaben immer mehr Handwerker ihre Betriebe auf, vor allem betroffen sind Bäcker und Metzger. Die sonst übliche Weitergabe des Traditionshandwerkes an einen Nachfolger scheitert nicht nur aufgrund der Konkurrenz durch Discount-Märkte. Ein größeres Problem stellt der Fachkräftemangel dar.
Etwa 30 Prozent der traditionellen Berufe von Bäcker und Metzger sind in den letzten zehn Jahren in Deutschland verschwunden, so der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Herbert Dohrmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Fachverbände des Lebensmittelhandwerks sagte laut “faz”:
„Seit einigen Jahren schließen im Bäcker- und Fleischerhandwerk jedes Jahr mehr Betriebe, als neue eröffnet werden. Das Problem ist der Mangel an qualifiziertem Personal und an Nachwuchskräften, aus denen eine neue Generation von Inhabern entstehen müsste“.
Schulabgänger interessieren sich nicht für diese Traditionsberufe. Im vergangenen Jahr blieben 906 Lehrstellen im Bäckerhandwerk und 894 bei den Fleischereien unbesetzt.
Im Jahr 2008 gab es bundesweit noch 15.337 Bäckereien und 18.320 Fleischereien. Innerhalb von zehn Jahren sanken die Zahlen auf 10.926 Bäckereien und 12.897 Fleischereien. (sua)
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