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„Carbon Law“ - Klimaforscher fordern Halbierung von weltweitem CO₂-Ausstoß alle zehn Jahre

Würde der weltweite Kohlendioxidausstoß alle zehn Jahre halbiert, bestünde nach Einschätzung von renommierten Klimaforschern eine gute Chance, die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.

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Kohlekraftwerk Mehrum in Hohenhameln (Niedersachsen).

Foto: Julian Stratenschulte/Archiv/dpa

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Würde der weltweite Kohlendioxidausstoß alle zehn Jahre halbiert, bestünde nach Einschätzung von renommierten Klimaforschern eine gute Chance, die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Eine solche Strategie könnte “disruptive Innovationen” in Gang setzen, die klimaschädliche fossile Brennstoffe wie Öl und Kohle lange vor dem Jahr 2050 überflüssig machten, erklärte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Donnerstag.
Institutsdirektor Hans Joachim Schellnhuber war an der Untersuchung beteiligt, die ein internationales Expertenteam nun in der Fachzeitschrift “Science” veröffentlichte.
Die Gruppe bezeichnete die von ihr entwickelten Faustformel als “Carbon Law”. Würde die Welt die Regel befolgen, besteht demnach eine 75-prozentige Chance, die Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dies entspricht dem auf dem Pariser Klimagipfel von 2015 formulierten Ziel.

Vollständige Dekarbonisierung bis 2050

Nach Auffassung der Experten sollte dabei parallel zur Halbierung der CO₂-Emissionen alle zehn Jahre auch der Ausbau der erneuerbaren Energien exponentiell vorangetrieben werden.
Dies könne dadurch erfolgen, dass ihr Anteil an der Energieerzeugung alle fünf bis sieben Jahre verdoppelt werde. Auch das Problem der klimaschädlichen Emissionen aus der Landwirtschaft und der Rodung von Wäldern müsse dabei entschlossen angegangen werden.
“Unsere Zivilisation muss bald einen sozioökonomischen Kipppunkt erreichen, und dieser Fahrplan zeigt auf, wie das geschehen kann”, erklärte Schellnhuber. Es gehe darum, Wege aufzuzeigen, mit denen die Weltwirtschaft bis 2050 vollständig “dekarbonisiert” werden könne.
Dekarbonisierung bezieht sich auf eine Umstellung der Wirtschaftsweise, damit weniger Kohlenstoff umgesetzt wird. Kohlenstoff ist ein essenzielles Element der Biosphäre; alles lebende Gewebe ist aus Kohlenstoffverbindungen aufgebaut. Bekannte Kohlenstoffvorkommen sind Kohle, Erdöl und Erdgas, aber auch Graphit. (afp/ks)

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