Illegaler Handel mit mehr als 200 Schuppentieren in Indonesien aufgeflogen
Mehr als 200 der vom Aussterben bedrohten Schuppentiere wurden beschlagnahmt und zwei Verdächtige verhaftet. Das Schuppentier ist das am häufigsten illegal gehandelte Säugetier der Welt.

Erst mal die Lage checken: Die beiden Schuppentiere Quesan (Weibchen, oben) und das Männchen Tou-Feng sondieren aus einer Kiste im Zoo Leipzig die Umgebung.
Foto: Jan Woitas/dpa
In Indonesien ist ein groß angelegter Handel mit Schuppentieren aufgeflogen. Mehr als 200 der vom Aussterben bedrohten Tiere wurden beschlagnahmt und zwei Verdächtige festgesetzt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Die in einer Lagerhalle bei Medan aufgefundenen 223 lebenden und 24 toten Schuppentiere sowie neun Taschen mit Schuppen wurden auf einen Marktwert von umgerechnet 170.000 Euro geschätzt.
Die Schuppentiere sollten den Angaben zufolge nach Malaysia transportiert und dort verkauft werden. Die beiden Festgenommenen werden verdächtigt, als Zwischenhändler aktiv gewesen zu sein. Sie müssen mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren und mit einer Geldstrafe von bis zu umgerechnet 6800 Euro rechnen.
Tierschützern zufolge ist das Schuppentier das am häufigsten illegal gehandelte Säugetier der Welt. Es lebt hauptsächlich in Südostasien, vier Arten sind aber auch in Afrika heimisch. Der Körper des nachtaktiven und insektenfressenden Tiers ist mit braunen Hornschuppen bedeckt, bei Gefahr rollt es sich zu einer Kugel zusammen. Wilderer können die scheuen Tiere dann einfach aufheben.
Das Schuppentier steht auf der Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens Cites. Das Fleisch der Tiere gilt in China und anderen asiatischen Ländern jedoch als Delikatesse.
Die traditionelle chinesische Medizin schreibt den Schuppen zudem eine heilende Wirkung zu, obwohl sie wie menschliche Fingernägel ausschließlich aus Keratin bestehen. Auch bei der Produktion der Party-Droge Crystal Meth werden zuweilen Schuppen von Schuppentieren eingesetzt. (afp)
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