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Naturschützer kritisieren »Bambi-Mentalität« der Deutschen

Zu hohe Reh- und Rothirschbestände in Deutschland - Zäune kosten Steuerzahler Millionen

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Berlin – Zum bundesweiten Start des Walt-Disney-Kinofilms »Bambi II – Herr der Wälder« am (morgigen) Donnerstag haben Naturschützer auf die negativen Folgen zu hoher Reh- und Rothirschpopulationen in den deutschen Wäldern hingewiesen. »Rehe gehören zu den Gewinnern der heutigen Landschaftsveränderungen und kommen deutschlandweit in zu großen Beständen vor«, kritisierte Olaf Tschimpke, der Präsident des Naturschutzbundes NABU, am Mittwoch in Berlin.
Die niedliche und herzzerreißende Geschichte von Bambi dürfe nicht darüber hinweg täuschen, dass Rehe teilweise erhebliche Schäden im Wald verursachten. Sie lebten insbesondere von den jungen Knospen der Bäume und könnten somit das Aufwachsen stabiler und artenreicher Waldgesellschaften verhindern, erklärte Tschimpke. Bis zum heutigen Tag müsse der Wald mit Zäunen vor Rehen geschützt werden. Dies koste den Steuerzahler jährlich mehrere Millionen Euro.
Der NABU lehnt daher die teilweise von Jägern praktizierte Wildfütterung entschieden ab. Sie treibe das weitere Anwachsen der Wildbestände künstlich voran. Jährlich würden über eine Million Rehe von deutschen Jägern erlegt. Das bringe aber nur in seltenen Fällen eine Entspannung der Waldschadensituation.
Aus Sicht der Naturschützer wäre eine effiziente und kurze Jagd auf die Tiere artgerechter. Während des Frühjahrszuges und den Brut- und Aufzuchtzeiten der wild lebenden Tierarten müsse es eine generelle Jagdruhe geben.
Bambi, in der Romanvorlage ein Reh, wurde von Disney für den amerikanischen Markt in einen Weißwedelhirsch verwandelt. Rehe gibt es in den USA nicht. Der Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus) ist die häufigste Hirschart Nordamerikas. Auch seine Kitze sind – wie die vieler Hirscharten – bei der Geburt mit weißen Flecken überzogen.

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