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Schweres Erdbeben erschütterte den Süden Chiles - Keine Opfer - Erinnerung an Tsunami

Ein schweres Erdbeben hat an Weihnachten den Süden Chiles erschüttert. Das Beben weckte Erinnerungen an die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean vor zwölf Jahren. Am 26. Dezember 2004 löste ein starkes Seebeben Riesenflutwellen aus, die mehr als 220.000 Menschen in 14 Ländern in den Tod rissen.

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Der rot markierte Erdbeben-Ausschlag auf einem Seismographen-Ausdruck. (Symbolbild)

Foto: Fredrik von Erichsen/Symbolbild/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Ein schweres Erdbeben hat an Weihnachten den Süden Chiles erschüttert. Das Epizentrum des Bebens der Stärke 7,7 befand sich auf der Insel Chiloé, erklärte die US-Erdbebenwarte USGS am Sonntag. Das Tsunami-Warnzentrum für die Pazifikregion auf Hawaii gab für fünf Küstenregionen eine Tsunami-Warnung aus, hob diese später aber wieder auf. Menschen kamen offenbar nicht zu Schaden, es entstanden nur geringe Sachschäden.
Das Beben weckte Erinnerungen an die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean vor zwölf Jahren. Am 26. Dezember 2004 löste ein starkes Seebeben Riesenflutwellen aus, die mehr als 220.000 Menschen in 14 Ländern in den Tod rissen. Allein in Indonesien – das auch auf dem Pazifischen Feuerring liegt – wurden 170.000 Menschen getötet. Schwer getroffen wurden auch Sri Lanka und Thailand.
In Indonesien gedachten tausende Menschen am Montag vor Massengräbern und in  Moscheen der Opfer des Tsunamis. In der Provinz Banda Aceh, die dem Zentrum des Seebebens am nächsten lag, streuten die Menschen Blumen auf die vielen Massengräber mit den Opfern der Katastrophe. Überlebende versammelten sich anschließend zum Gebet in einer der wenigen Moscheen an der Küste, die von dem Tsunami nicht zerstört wurden.
In Chile waren nach ersten Informationen keine Toten zu beklagen, wie der chilenische Katastrophenschutz mitteilte. Demnach wurden 4000 Menschen aus der Stadt Los Lagos in Sicherheit gebracht. Aus der Stadt Ancud berichtete der Bürgermeister von herunterfallenden Gegenständen, durch die Schäden angerichtet worden seien. Einige Straßen wurden beschädigt, darunter die Anbindung von Chiloé an das Festland. Teilweise waren Strom- und Telefonleitungen vorübergehend unterbrochen.
Das Epizentrum, rund tausend Kilometer von der Hauptstadt Santiago de Chile entfernt, befand sich in einem Gebiet mit mehreren Nationalparks. Das Beben ereignete sich am Mittag (Ortszeit), während die Menschen Weihnachten feierten.
Auch nachdem die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben war, rieten die Behörden zu Vorsicht. Wegen der Gefahr hoher Wellen und starker Strömungen sollten die Menschen sich von den Stränden fernhalten, erklärte die chilenische Katastrophenschutzbehörde Onemi.
Chiles Staatschefin Michelle Bachelet wünschte ihren Landsleuten im Kurzbotschaftendienst Twitter “Stärke und Mut”. Sie sei in Gedanken bei den von dem Erdbeben betroffenen Menschen, schrieb Bachelet.
Chile liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. An dem hufeisenförmigen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt, stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander. Weil sie ständig in Bewegung sind, wird Chile immer wieder von Erdstößen erschüttert.
Im Februar 2010 waren durch ein Beben der Stärke 8,8 und einen anschließenden Tsunami in Chile mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Die damalige Schadenssumme belief sich auf umgerechnet rund 27 Milliarden Euro. (afp)

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