Tierschutz bei Öko-Landbau im Mittelpunkt - Europaweites Projekt AWARE startet in Göttingen
Ökologisch wirtschaftende Betriebe halten hohe Tierschutzstandards ein. Tierschutzkontrollen sollen noch weiter verbessert werden

Foto: Joern Pollex/Getty Images
Tierschutz steht auf der Prioritätenliste von europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern ganz oben. Sie bevorzugen immer stärker Produkte aus artgerechter Tierhaltung. Ökologisch wirtschaftende Betriebe halten hohe Tierschutzstandards ein. Sie werden europaweit nach den EU-Rechtsvorschriften für den Ökologischen Landbau kontrolliert, oft auch darüber hinaus nach privaten Verbandsrichtlinien. Im EU-Projekt AWARE (Organic Inspector Trainings for Animal Welfare) sollen nun die Tierschutzkontrollen im Öko-Landbau verbessert werden.
Die Öko-Kontrolle stellt bislang noch stark auf ressourcenbasierte Kriterien ab (z.B. Mindeststall-flächen, Auslaufpflicht). Im EU-Projekt wird nun ein neues Prüfkonzept zu tierbezogenen Kriterien europaweit für Kontrolleure von Öko-Betrieben entwickelt und verfügbar gemacht. Zum Auftaktworkshop von AWARE in Göttingen betont Chris Atkinson von der Soil Association: "Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass ein ressourcenbasierter Ansatz für den Tierschutz nicht ausreicht. Eine wissenschaftlich fundierte Bewertung des Tierzustands muss hinzukommen, damit wir im ökologischen Landbau ein hohes Tierschutzniveau gewährleisten können.
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"Öko-Betriebe müssen beim Tierschutz Vorreiter sein", so Steffen Reese von Naturland, einem der großen deutschen Anbauverbände. "Wir wollen Öko-Tieren ein gutes Leben ermöglichen und die hohen Erwartungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern erfüllen." Tierbezogene Kriterien sind ein neuer und innovativer Prüfansatz, der von allen Projektpartnern in ihren Kontrollkonzepten umgesetzt wurde. Mit Unterstützung der Georg-August-Universität Göttingen soll die Kompetenz von Bio-Kontrolleuren für Tierschutzkontrollen optimiert werden. (mh)
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