Umweltschäden reduzieren
WWF verleiht Preise für „Schlaue Netze”

In herkömmlichen Fischfangsystemen enden Lederschildkröten als „Beifang“. (Michel Gunther)
Der WWF gab vergangene Woche die diesjährigen Gewinner des Internationalen Wettbewerbs „Schlaue Netze” bekannt. Weltweit prämiert die Umweltorganisation die Entwicklung von innovativen Fischereimethoden, die Umweltschäden und unerwünschten Beifang reduzieren. Der mit 30.000 US-Dollar dotierte Preis geht in diesem Jahr an ein australisches Wissenschaftler-Team. Mit ihrer Erfindung lassen sich die mit Ködern bestückten mehrere hundert Meter langen Fischerleinen für Thun- und Schwertfisch erstmals tief unter der Wasseroberfläche ausbringen. So verfangen sich Albatrosse und Sturmtaucher auf ihrer Jagd nach den Ködern nicht mehr in den Haken. Bis zu 300.000 Seevögel fallen jährlich der Langleinen-Fischerei zum Opfer.
„Es gibt weltweit viele ausgezeichnete Ideen – wichtig ist, dass sie gefördert werden und Verbreitung finden”, sagt Karoline Schacht, Fischerei-Expertin des WWF. Jedes Jahr gehen Fischern Millionen Tonnen Meeressäuger, Seevögel und Fische als ungewollter Beifang in die Netze. Diese werden oft als Müll in Meer zurückgeworfen. Auch an den Langleinen landen nicht nur Thunfische: Meeresschildkröten, Haie und Seevögel schlucken einen der 20.000 Haken oder verfangen sich in den Leinen und verenden qualvoll. Vier Albatross-Arten gelten bereits als vom Aussterben bedroht. Weltweit werden rund 40 Prozent Beifang produziert.
Zwei weitere Preise im Wert von je 10.000 Euro gingen an zwei Erfindungen, die einerseits den Beifang in der Krabbenfischerei drastisch verringern und andererseits die durch Fischtrawler auf dem Meeresboden verursachten Schäden erheblich reduzieren und zudem Treibstoff sparen. (wwf/hs)
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 36/09

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