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US-Gesundheitsbehörde auf dem Weg zur Zulassung von „geklonten Lebensmitteln“

Kanada entscheidet sich dagegen

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Die geklonten Ferkel Star, Noel, Joy, Angel und Mary, kamen an Weihnachten 2001 in Großbritannien zur Welt. Die fünf Schweine wurden von derselben Firma hergestellt, die im Jahre 1997 Schaf Dolly geklont hat. (PPL Therapeutics via BWP Media/Getty Images)

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Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) erklärte Ende Dezember, Fleisch und Milch von geklonten Tieren seien für den menschlichen Verzehr ungefährlich. Diese Entscheidung wird als gewichtiger Schritt zur Zulassung von Klon-Nahrungsmitteln im Handel angesehen. Experten nehmen an, dass Klon-Fleisch dann auch in der EU erhältlich wäre und rechnen mit Protesten von Bürgergruppen. Die kanadische Gesundheitsbehörde, Health Canada, ist derzeit nicht bereit, den Konsumenten geklonte Nahrungsmittel zu empfehlen.
Nach Auswertung einer Fünf-Jahres-Studie an Produkten von geklonten Rindern, Schafen und Schweinen gab die für die Gesundheit der Amerikaner zuständige Behörde FDA in einem Gesetzesentwurf bekannt, Lebensmittel von diesen Tieren seien „ebenso sicher wie die Lebensmittel, die wir jeden Tag essen.” In den nächsten drei Monaten solle aber erst noch die Öffentlichkeit befragt werden, bevor über ein endgültiges Gesetz entschieden wird. Würden die geklonten Lebensmittel dann schließlich in den Supermärkten landen, sei es laut FDA „unwahrscheinlich”, dass eine gesonderte Kennzeichnung auf diesen Waren benötigt werde. Sehr zum Verdruss jener Konsumentengruppen, die auf ihrem Recht bestehen, selber auszuwählen, was sie essen möchten
US-Konsumentenorganisation ruft zum Boykott auf
So warf die amerikanische Konsumentenorganisation der FDA vor, Untersuchungen zu ignorieren, die nachwiesen, dass durch das Klonen mehr missgebildete Tiere entstünden, als bei anderen Reproduktionstechniken, wie etwa der künstlichen Befruchtung und ruft Supermärkte auf, den Verkauf von Klon-Nahrungsmitteln zu verweigern.
In Kanada sollen geklonte Lebensmittel nicht in den Handel kommen, bevor nicht weitere Forschungsergebnisse vorliegen und der US-Beschluss geprüft ist. „Wir prüfen diese Angelegenheit”, sagt Renee Bergeron, Mediensprecher von Health Canada. „Wir werden mit anderen involvierten Abteilungen zusammenarbeiten und der FDA innerhalb der festgesetzten Periode, die dem Gesetzesentwurf folgt, eine Stellungnahme vorlegen.” Gegenwärtig ist der Verkauf von geklonten Nahrungsmitteln in Kanada verboten.
Bruce Cran, Präsident der kanadischen Konsumentenorganisation Consumers Association of Canada (CAC) verweist auf Umfragen, die ergaben, dass 80 Prozent der Kanadier sich mit der Idee, Produkte von geklonten Tieren zu essen, nicht anfreunden können. „Wir bei der CAC hoffen, dass es sich hier nicht wieder um eine dieser Vorgehensweisen handelt, bei denen die Regierung uns einfach die Kehle zuschnürt”, meint Cran. „Wir werden das sicher bis zum äußersten Limit anfechten.”
EU noch ohne Regelung
In der EU gibt es keine direkte auf das Klonen von Nutztieren bezogene Regulierung. Dem Import von geklonten Produkten stünde also nichts im Wege, sollte die EU die Regeln nicht anpassen, heißt es in einem vom Dänischen Zentrum für Bioethik und Risikobewertung vorgelegten Bericht. Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Studie geht jedoch davon aus, dass sich einige Mitgliedstaaten und Bürgerinitiativen gegen die Einfuhr geklonter Produkte zur Wehr setzen würden. Da jedoch derzeit noch nirgendwo eine kostengünstige und ausgereifte Methode zur Massenherstellung von Klon-Tieren zur Verfügung steht, dürfte auch ein Import etwaiger Produkte noch nicht in direkter Reichweite sein.

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