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Zwei Jahre Aufschub

China – Todesurteil im Mordprozess gegen Gu Kailai

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Gu Kailai wurde wegen Mordes an den britischen Geschäftsmann Neil Heywood zum Tode verurteilt.

Foto: NTD Television

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In China wurde heute die Ehefrau des entmachteten Spitzenpolitikers Bo Xilai wegen Mordes an den britischen Geschäftsmann Neil Heywood zum Tode verurteilt. Das Gericht in der Stadt Hefei verkündete, dass gegen Gu Kailai die Todstrafe mit einer zweijährigen Gnadenfrist verhängt sei. Medienberichten zufolge bedeute das, dass die Strafe möglicherweise in eine lebenslängliche Haftstrafe umgewandelt werde, wenn sich Gu während der zwei Jahre nichts zuschulden kommen lassen würde. Der mitangeklagte Hausangestellte Zhang Xiaojun wurde wegen Beihilfe zu neun Jahren verurteilt.
Gu Kailai hatte am 9. August vor Gericht den Mord an Neil Heywood gestanden. Heywood war im November 2011 in einem Hotel der Stadt Chongqing gestorben. Als Todesursache von Heywood wurde damals als Alkoholvergiftung angegeben. Zu dieser Zeit war Bo Xilai der Parteichef dieser Stadt, der schon für ein Amt im ständigen Ausschuss des Politbüros vorgesehen war. Im Februar 2012 flüchtete der ehemalige Polizeichef von Chongqing ins amerikanische Konsulat einer Nachbarstadt. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, soll Wang den Amerikanern bei dieser Gelegenheit geheime Unterlagen übergeben haben.  Danach wurde der Fall neu aufgerollt und es wurde festgestellt, dass Heywood an Gift gestorben war. Im Zuge der folgenden Ermittlungen wurde Bo Xilai im April 2012 entmachtet.
Das Gerichtsverfahren gegen Gu Kailai zog aufgrund der aktuellen politischen Brisanz in China großes internationales Interesse auf sich. Nach Berichten von Dajiyuan seien vor der Urteilsverkündung die Sicherheitsmaßnahmen in Hebei deutlich verschärft worden. Experten haben kritisiert, dass wichtige Zeugen wie der ehemalige Polizeichef Wang Lijun und Gu’s Ehemann Bo Xilai nicht vor Gericht befragt worden seien. Dajiyuan erklärte, dass das wirkliche Mordmotiv nicht finanzielle Streitigkeiten gewesen seien, wie die offizielle Version besagt. Gu und Bo haben während der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden Organraub und Leichenhandel betrieben und Heywood sei ebenfalls in diese Geschäfte verwickelt gewesen. Es sei anzunehmen, dass Gu den Briten Heywood aus Furcht vor Verrat ermordet habe.
 

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