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Der Nöck – Von August Kopisch

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Unermesslicher Goldschatz in der feuchten Höhle hinter dem Wasserfall? — Der dichte Vorhang des Skogafoss.

Foto: Bernd Kregel

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Lesedauer: 1 Min.

Der Nöck

Video unter dem Text mit Herrmann Prey
Es tönt des Nöcken Harfenschall:
Da steht der wilde Wasserfall,
Umschwebt mit Schaum und Wogen
Den Nöck im Regenbogen.
Die Bäume neigen
Sich tief und schweigen,
Und atmend horcht die Nachtigall. –
O Nöck, was hilft das Singen dein?
Du kannst ja doch nicht selig sein!
Wie kann dein Singen taugen?
Der Nöck erhebt die Augen,
Sieht an die Kleinen,
Beginnt zu weinen…
Und senkt sich in die Flut hinein.
Da rauscht und braust der Wasserfall,
Hoch fliegt hinweg die Nachtigall,
Die Bäume heben mächtig
Die Häupter grün und prächtig.
O weh, es haben
Die wilden Knaben
Der Nöck betrübt im Wasserfall!
Komm wieder, Nöck, du singst so schön!
Wer singt, kann in den Himmel gehn!
Du wirst mit deinem Klingen
Zum Paradiese dringen!
O komm, es haben
Gescherzt die Knaben:
Komm wieder, Nöck, und singe schön!
Da tönt des Nöcken Harfenschall,
Und wieder steht der Wasserfall,
Umschwebt mit (von) Schaum und Wogen
Den Nöck im Regenbogen.
Die Bäume neigen
Sich tief und schweigen,
Und atmend horcht die Nachtigall. –
Es spielt der Nöck und singt mit Macht
Von Meer und Erd und Himmelspracht.
Mit Singen kann er lachen
Und selig weinen machen!
Der Wald erbebet,
Die Sonn entschwebet…
Er singt bis in die Sternennacht!
nach einer nordischen Sage von August Kopisch
Komposition von Carl Loewe

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