Gedicht des Tages
Der Kranich – von Theodor Fontane
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Gedichte und Poesie für Liebhaber

Das ist so alter Hühner-Brauch.
Foto: iStock
Der Kranich
Rauh ging der Wind, der Regen troff,
Schon war ich naß und kalt,
Ich macht’ auf einem Bauerhof
Im Schutz des Zaunes Halt.
Schon war ich naß und kalt,
Ich macht’ auf einem Bauerhof
Im Schutz des Zaunes Halt.
Mit abgestutzten Flügeln schritt
Ein Kranich drin umher,
Nur seine Sehnsucht trug ihn mit
Den Brüdern über’s Meer,
Ein Kranich drin umher,
Nur seine Sehnsucht trug ihn mit
Den Brüdern über’s Meer,
Mit seinen Brüdern, deren Zug
Jetzt hoch in Lüften stockt,
Und deren Schrei auch ihn zum Flug
In fernen Süden lockt.
Jetzt hoch in Lüften stockt,
Und deren Schrei auch ihn zum Flug
In fernen Süden lockt.
Und sieh, er hat sich aufgerafft,
Es gilt erneutes Glück,
Umsonst, der Schwinge fehlt die Kraft
Und ach, er sinkt zurück.
Es gilt erneutes Glück,
Umsonst, der Schwinge fehlt die Kraft
Und ach, er sinkt zurück.
Und Huhn und Hahn und Hühnchen auch
Umgackern ihn voll Freud’, –
Das ist so alter Hühner-Brauch
Bei eines Kranichs Leid.
Umgackern ihn voll Freud’, –
Das ist so alter Hühner-Brauch
Bei eines Kranichs Leid.
Theodor Fontane
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