Gedicht des Tages
Der Nöck – August Kopisch + Video
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Komm wieder, Nöck, du singst so schön! Wer singt, kann in den Himmel gehn!
Foto: iStock
Der Nöck
Es tönt des Nöcken Harfenschall:
Da steht der wilde Wasserfall,
Umschwebt mit Schaum und Wogen
Den Nöck im Regenbogen.
Die Bäume neigen
Sich tief und schweigen,
Und atmend horcht die Nachtigall. –
Da steht der wilde Wasserfall,
Umschwebt mit Schaum und Wogen
Den Nöck im Regenbogen.
Die Bäume neigen
Sich tief und schweigen,
Und atmend horcht die Nachtigall. –
»O Nöck, was hilft das Singen dein?
Du kannst ja doch nicht selig sein!
Wie kann dein Singen taugen?«
Der Nöck erhebt die Augen,
Sieht an die Kleinen,
Beginnt zu weinen…
Und senkt sich in die Flut hinein.
Du kannst ja doch nicht selig sein!
Wie kann dein Singen taugen?«
Der Nöck erhebt die Augen,
Sieht an die Kleinen,
Beginnt zu weinen…
Und senkt sich in die Flut hinein.
Da rauscht und braust der Wasserfall,
Hoch fliegt hinweg die Nachtigall,
Die Bäume heben mächtig
Die Häupter grün und prächtig.
O weh, es haben
Die wilden Knaben
Der Nöck betrübt im Wasserfall!
Hoch fliegt hinweg die Nachtigall,
Die Bäume heben mächtig
Die Häupter grün und prächtig.
O weh, es haben
Die wilden Knaben
Der Nöck betrübt im Wasserfall!
»Komm wieder, Nöck, du singst so schön!
Wer singt, kann in den Himmel gehn!
Du wirst mit deinem Klingen
Zum Paradiese dringen!
O komm, es haben
Gescherzt die Knaben:
Komm wieder, Nöck, und singe schön!«
Wer singt, kann in den Himmel gehn!
Du wirst mit deinem Klingen
Zum Paradiese dringen!
O komm, es haben
Gescherzt die Knaben:
Komm wieder, Nöck, und singe schön!«
Da tönt des Nöcken Harfenschall,
Und wieder steht der Wasserfall,
Umschwebt mit Schaum und Wogen
Den Nöck im Regenbogen.
Die Bäume neigen
Sich tief und schweigen,
Und atmend horcht die Nachtigall. –
Und wieder steht der Wasserfall,
Umschwebt mit Schaum und Wogen
Den Nöck im Regenbogen.
Die Bäume neigen
Sich tief und schweigen,
Und atmend horcht die Nachtigall. –
Es spielt der Nöck und singt mit Macht
Von Meer und Erd und Himmelspracht.
Mit Singen kann er lachen
Und selig weinen machen!
Der Wald erbebet,
Die Sonn entschwebet…
Er singt bis in die Sternennacht!
Von Meer und Erd und Himmelspracht.
Mit Singen kann er lachen
Und selig weinen machen!
Der Wald erbebet,
Die Sonn entschwebet…
Er singt bis in die Sternennacht!
August Kopisch (1799-1853)
Herrmann Prey singt “Der Nöck”, op 129 no 2
von Carl Loewe – Karl Engel, Klavier
von Carl Loewe – Karl Engel, Klavier
Aktuelle Artikel des Autors
11. April 2022
Die Heinzelmännchen zu Köln – Von August Kopisch
24. April 2021
Die Heinzelmännchen zu Köln – Von August Kopisch
23. April 2021
Die Wahrheit ohne Herberge – Von August Kopisch
17. September 2020
Die Heinzelmännchen zu Köln – Von August Kopisch
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.