Wiesenblüten geistig erschaut – Von Franz Werfel
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Wie ihr Geheimnis sie vor mir entfalten, fühl Wonnen ich durch mich wie Wolken ziehn.
Foto: Kathrin Jahn
Wiesenblüten geistig erschaut
Es ist ein Strauß von losen Wiesenblüten,
Der mich mit jähem Herzschreck überfällt,
Die seelenhaftesten der Gottesgüten
Zum erstenmal dem Geist vors Auge stellt.
Der mich mit jähem Herzschreck überfällt,
Die seelenhaftesten der Gottesgüten
Zum erstenmal dem Geist vors Auge stellt.
Nur Glöckchen, Flügelsterne, Stempel, Stengel
Und Staubgefäße, sehnlich ausgestreckt,
Nicht Erdgeschöpfe, farbenjubelnde Engel,
Zum Lobgesang des Herrn im Gras erweckt!
Und Staubgefäße, sehnlich ausgestreckt,
Nicht Erdgeschöpfe, farbenjubelnde Engel,
Zum Lobgesang des Herrn im Gras erweckt!
Wie ihr Geheimnis sie vor mir entfalten,
Fühl Wonnen ich durch mich wie Wolken ziehn.
Die Schöpfung Gottes ist nicht auszuhalten.
Man müßte stündlich, nein, sekündlich knien!
Fühl Wonnen ich durch mich wie Wolken ziehn.
Die Schöpfung Gottes ist nicht auszuhalten.
Man müßte stündlich, nein, sekündlich knien!
Franz Werfel (1890 – 1945)
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