Zu dir – Von Joachim Ringelnatz
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Sie wanderten über die Gleise und wenn der Zug sie überfuhr, dann knirschte nichts. Sie lachten nur. Und weiter ging die Reise.
Foto: iStock
Zu dir
Sie sprangen aus rasender Eisenbahn
Und haben sich gar nicht weh getan.
Und haben sich gar nicht weh getan.
Sie wanderten über die Gleise
Und wenn der Zug sie überfuhr,
Dann knirschte nichts. Sie lachten nur.
Und weiter ging die Reise.
Und wenn der Zug sie überfuhr,
Dann knirschte nichts. Sie lachten nur.
Und weiter ging die Reise.
Sie schritten durch eine steinerne Wand,
Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand,
Durch Grenzverbote und Schranken
Und durch ein vorgehaltnes Gewehr,
Durchzogen viele Meilen Meer. –
Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand,
Durch Grenzverbote und Schranken
Und durch ein vorgehaltnes Gewehr,
Durchzogen viele Meilen Meer. –
Meine Gedanken. –
Ihr Kurs ging durch, ging nie vorbei.
Und als sie dich erreichten,
Da zitterten sie und erbleichten
Und fühlten sich doch unsagbar frei.
Und als sie dich erreichten,
Da zitterten sie und erbleichten
Und fühlten sich doch unsagbar frei.
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
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