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Ukraine-Krieg

Ukrainische Soldaten desertieren während Ausbildung in Frankreich

Nicht nur an der Front kommt es im Ukraine-Krieg zu Fahnenflucht, auch in Frankreich während einer militärischen Ausbildung sind ukrainische Soldaten geflüchtet.

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Ukrainische Soldaten der 155. Separaten Mechanisierten Brigade stehen am 14. November 2024 während einer Übung der französischen Armee im Rahmen der Task Force „Champagne“ im Militärlager Mourmelon-le-Grand neben Militärfahrzeugen.

Foto: Francois Nascimbeni/AFP über Getty Images

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Dutzende ukrainische Soldaten sind nach Angaben aus der französischen Armee während ihrer neunwöchigen Ausbildung in Frankreich desertiert. „Es gab eine Reihe von Desertionen, die aber angesichts der Menge an Personen, die ausgebildet wurden, sehr gering sind“, sagte ein französischer Armeevertreter am Montag, 6. Januar, der Nachrichtenagentur AFP. Er schätze, dass es sich um „einige Dutzend“ Desertionen handele.
Laut dem französischen privaten Fernsehsender „TF 1“ seien die desertierten Ukrainer hauptsächlich Zivilisten, die erstmals eine militärische Ausbildung erhalten würden.
Auf die Frage, wie sie aus den mit Stacheldraht umzäunten und durch französische Soldaten gesicherten Lagern flüchten konnten, heißt es in dem Beitrag, dass die Ukrainer ja keine eingesperrten Soldaten gewesen sind, sondern sich am Abend ganz frei auch außerhalb des Geländes bewegen konnten.
Der französische Armeevertreter erklärt weiter: Desertion stehe in Frankreich nicht unter Strafe. „Wenn jemand desertiert, hat ein französischer Staatsanwalt keine Befugnis, diese Person festzunehmen“, sagte er. „Das den ukrainischen Behörden auf französischem Boden gewährte Recht ist lediglich ein Disziplinarrecht.“

Ukrainische Soldaten trainieren am am 9. Oktober 2024 in einem ostfranzösischen Militärlager.

Foto: Thibault Camus/POOL/AFP über Getty Images

Die französische Armee hat auf französischem Territorium 2.300 Soldaten einer Brigade mit dem Namen „Anne von Kiew“ ausgebildet. Die anderen 2.200 Soldaten der Brigade wurden in der Ukraine ausgebildet.

1.700 Soldaten geflohen

Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Mychajlo Drapatyj, sprach am Montag gegenüber mehreren Medien, darunter AFP, von „Problemen“ mit der Armeeeinheit.
Der ukrainische Journalist Jurij Butusow hatte im Dezember geschrieben, dass 1.700 Soldaten aus der Brigade geflohen seien – die meisten von ihnen, bevor ihre Einheit an die Front geschickt wurde. 50 seien während einer Ausbildung in Frankreich geflohen. Auf Butusows Angaben angesprochen, sagte Drapatyj: „Ich werde ihn nicht widerlegen.“
Frankreich hat laut dem „TF 1“-Bericht die ukrainische Brigade, die sie ausbildete, für 100 Millionen Euro mit Waffen ausgestattet, unter anderem mit 18 CAESAR-Haubitzen. Das sind Lkw, die mit einem Artilleriesystem ausgestattet sind.
Auch an der Front kommt es sowohl auf ukrainischer als auch russischer Seite immer wieder zu Desertationen, also dem unerlaubten Verlassen von Positionen zur Flucht weg von der Front oder dem Überlaufen zum Kriegsgegner.

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(Mit Material der Nachrichtenagenturen)

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