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Energieverbindung Nord-Süd: Die Netzbetreiber stellten Trassenpläne ins Internet

Energieversorgung: Die Netzbetreiber stellten erste Planungen der Trassenverläufe der Energieverbindungen zwischen dem Norden und Süden Deutschlands ins Internet. Die 800 km lange Verbindung wird als Erdverkabelung geplant.

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Rohre für Erdkabel: Der Vorrang für Erdkabel beim umstrittenen Bau der großen Stromautobahnen wird Milliarden kosten.

Foto: Roland Weihrauch/Archiv/dpa

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Die Netzbetreiber Tennet, Transnet BW und 50Hertz stellten Ende September Pläne für die Energietrassen, die unter dem Namen Suedlink und Suedostlink bekannt sind, ins Internet. Die Trasse ist 800 km lang und wird nun als Erdverkabelung geplant.
Dabei soll die Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung angewendet werden, um weite Entfernungen zu überbrücken. Die HGÜ-Technik ist weltweit verbreitet, in Europa wurden sie bisher auf Grund der Kleinräumigkeit kaum eingesetzt. Mit der HGÜ-Technik soll insbesondere Strom aus Windenergie nach Süddeutschland transportiert werden.
Suedlink verbindet: Wilster (nordwestlich von Hamburg) mit Grafenrheinfeld bei Schweinfurt sowie Brunsbüttel mit Großgartach in Baden-Württemberg.
Suedostlink wird von 50Hertz und Tennet geplant und führt von Wolmirstedt nach Gundremmingen. Das Kernkraftwerk Gundremmingen, das größte Kernkraftwerk Deutschlands, wird abgeschaltet.
Mögliche Trassenverläufe von Suedlink können auf der Webseite von Transnet BW eingesehen werden. Für die Trassen sind lt. Suedlink hauptsächlich die Gradlinigkeit, eine möglichst kurze Stecke, das Bodenrelief und die Beschaffenheit des Bodens ausschlaggebend.

Die Trassenplanung zu Suedlink

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Der Genehmigungsantrag auf die Bundesfachplanung wird im ersten Quartal 2017 bei der Bundesnetzagentur eingereicht.

Die Trassenplanung zu Suedostlink

Die Trasse verläuft zwischen Wolmirstedt bei Magdeburg/Sachsen-Anhalt bis nach Isar bei Landshut/Bayern, als Gleichstromverbindung und primär als Erdkabel.
Eine Karte zu den aktuellen Vorschläge mit Stand 27. September 2016 gibt es bei Tennet. Der Genehmigungsantrag wird ebenfalls im ersten Quartal 2017 gestellt.
Der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, Peter Driessen, nannte die beiden Planungen “längst überfällig”. 2022 wird das letzte bayerische Kernkraftwerk abgeschaltet und es sollten keine Versorgungslücken entstehen.
Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ist zufrieden, dass sich die Erdverkabelung durchgesetzt hat.
Die aktuellen Planungen werden nun überprüft: “Erwartungsgemäß sind unter den vielen möglichen Varianten auch Streckenführungen, die uns nicht gefallen”, so Aigner.

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