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Dieses Jahr weniger Weißstörche heimgekehrt

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Vereinzelt treffen immer noch Störche ein. Für diese Nachzügler ist es aber zu spät für eine erfolgreiche Brut.

Foto: Josef Jelkic

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„In den Dörfern Nord- und Ostdeutschlands sind zahlreiche Storchennester verwaist”, sagte Storchenexperte Kai-Michael Thomsen vom Michael-Otto-Institut im NABU. Ursache für das diesjährige Fehlen vieler Störche könnte das schlechte und kalte Frühjahrswetter in Südosteuropa sein, oder die lang anhaltende Trockenperiode in Teilen Ost- und Südafrikas. So wären die Tiere einfach zu schwach für die lange Reise gewesen. Laut Thompson ist die gesamte Ostpopulation betroffen, denn auch in Polen, Lettland oder der Slowakei ist ein Ausbleiben der Vögel zu verzeichnen. Anders sieht es in Westeuropa bis Südwestdeutschland aus, da sind alle Weißstörche, die den Winter in Westafrika verbracht hatten, wieder eingetroffen.
Das Phänomen ausbleibender Störche ist in größeren Zeitabständen häufiger zu beobachten – das letzte Mal vor acht Jahren, als extrem schlechtes Wetter in der Türkei den Durchzug der Störche behinderte.
Bestandsentwicklung insgesamt im Aufwärtstrend
Kaum ein anderer Vogel scheint einen solchen Bekanntheitsgrad zu haben, wie der Weißstorch. Schon seit 1934 sind Storchenzählungen bekannt. So zählte man einst noch 9.000 Paare, die dann bis Ende der 80er Jahre auf knapp 3.000 zurückgingen, jetzt aber wieder stark am Kommen sind. Teils führten dazu die verbesserten Überwinterungsbedingungen in Westafrika. Für die Oststörche entstanden wohl durch die nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Osteuropas weniger intensive Landwirtschaft bessere Lebensbedingungen.
Übrigens war 2004 ein super Storchenjahr. Dort kamen beispielsweise in der brandenburgischen Elbtalaue, die die höchste Störchendichte Deutschlands aufweist, mehr als neun Brutpaare auf 100 Quadratkilometer. Da kamen die Störche aber auch wesentlich zeitiger aus dem Winterquartier zurück.

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