Lenzfahrt – Von Conrad Ferdinand Meyer
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Zu wandern ist das Herz verdammt, das seinen Jugendtag versäumt, sobald die Lenzessonne flammt, sobald die Welle wieder schäumt.
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Lenzfahrt
Am Himmel wächst der Sonne Glut,
Aufquillt der See, das Eis zersprang,
Das erste Segel teilt die Flut,
Mir schwillt das Herz wie Segeldrang.
Aufquillt der See, das Eis zersprang,
Das erste Segel teilt die Flut,
Mir schwillt das Herz wie Segeldrang.
Zu wandern ist das Herz verdammt,
Das seinen Jugendtag versäumt,
Sobald die Lenzessonne flammt,
Sobald die Welle wieder schäumt.
Das seinen Jugendtag versäumt,
Sobald die Lenzessonne flammt,
Sobald die Welle wieder schäumt.
Verscherzte Jugend ist ein Schmerz
Und einer ew’gen Sehnsucht Hort,
Nach seinem Lenze sucht das Herz
In einem fort, in einem fort!
Und einer ew’gen Sehnsucht Hort,
Nach seinem Lenze sucht das Herz
In einem fort, in einem fort!
Und ob die Locke dir ergraut
Und bald das Herz wird stillestehn,
Noch muß es, wann die Welle blaut,
Nach seinem Lenze wandern gehn.
Und bald das Herz wird stillestehn,
Noch muß es, wann die Welle blaut,
Nach seinem Lenze wandern gehn.
Conrad Ferdinand Meyer (1825 – 1898)
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